Teilhabe ermöglichen, Beschäftigungspotentiale heben: IHK-Zertifizierungen wichtiger Baustein beruflicher Inklusion
Die IHK-Netzwerke Personalentwicklung und TOP-Ausbildungsbetriebe habe sich jetzt auf Gut Kellerberg in Haren mit den Chancen beruflicher Inklusion beschäftigt. Dabei ging es um verschiedene Inklusionsprojekte und konkrete Qualifizierungsmaßnahmen, etwa mit einem IHK-Zertifikat in Branchen wie der Logistik oder dem Gastgewerbe. Christian Thien, Kompetenzfeldleiter „Berufliche Qualifizierung und Teilhabe am Arbeitsleben“, und sein Team stellten den Netzwerkmitgliedern im Bildungszentrum des St.-Vitus-Werkes den Berufsbildungsbereich (BBB) für Menschen mit geistigen, psychischen oder sozialen Beeinträchtigungen vor. „Menschen mit Behinderungen in den normalen Arbeitsmarkt zu integrieren, ist eines der Ziele des St. Vitus-Werkes. Das gelingt in der Breite nur mit Unterstützung der Unternehmen. Daher ist der Austausch mit den IHK-Netzwerken für uns so wichtig“, betonte Thien.
Der pädagogischer Bereichsleiter des BBB, Kai Stegemeyer, führte die Gäste gemeinsam mit einem Teilnehmer aus dem BBB durch die Werkstätten und Außenanlagen des Bildungszentrums Gut Kellerberg und erläuterte das Qualifizierungskonzept in den St.-Vitus-Werkstätten. Beschäftigte können hier mit berufsschulischer Begleitung zweijährige berufliche Qualifizierungsmaßnahmen durchlaufen: Vom Gastgewerbe, der Hauswirtschaft und der Logistik über den Landschaftsbau bis zur Holz- und Metallverarbeitung. Am Ende steht eine Erfolgskontrolle: Die erworbenen beruflichen Kompetenzen werden von den jeweils zuständigen Kammern zertifiziert. In Kooperation mit der IHK haben die Beschäftigten zum Beispiel die Chance, sich als Hilfskraft im Gastgewerbe oder in der Lagerlogistik mit einem IHK-Zertifikat zu qualifizieren. „Damit erhalten Menschen mit Behinderungen zusätzliche Chancen, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, erklärte IHK-Netzwerkbetreuerin Dr. Maria Deuling.
Für die teilnehmenden Personalverantwortlichen und Ausbilder war es wichtig zu erfahren, welche beruflichen Kompetenzen und Fähigkeiten Personen mit Beeinträchtigungen mitbringen und wie diese konkret in den Unternehmen eingesetzt werden können. Die Beschäftigungssituation von jungen Menschen mit Handicap soll so verbessert werden.
Kai Sommer, Leiter der Vitus Akademie, beschrieb zwei weitere Programme: Neustart und Mittendrin. „Neustart“ ist eine Aktivierungsmaßnahme für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung, die wieder an den Arbeits- und Ausbildungsmarkt herangeführt werden sollen. Bei „Mittendrin“ findet berufliche Bildung in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes mit Unterstützung eines Paten im Betrieb sowie des Bildungsbegleiters der Vitus Akademie statt.
Abschließend stellte Betriebsleiter Daniel Rolfes die Gesellschaft für Dienstleistung und Auftragsfertigung mbH (GDA GmbH) vor. Das Inklusionsunternehmen, eine Tochter der Vitus-Trägerstiftung, beschäftigt Menschen mit und ohne Behinderung. Es bietet auf dem ersten Arbeitsmarkt Handwerks- und Dienstleistungen rund um Immobilien, Innenräume und Außenanlagen für Privatperson, Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen an. Ziel ist es, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen.
Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim