
Das Lehramtsstudium ist anspruchsvoll und bereitet Lehrkräfte auf die spätere Arbeit mit Kindern vor. Aber reicht das, um wirklich über Jahre und Jahrzehnte im Beruf zu arbeiten? Im Hinblick darauf, wie stark sich Gesellschaften verändern und neue Hürden auf Lehrkräfte zukommen, sind Weiterbildungen von großer Bedeutung. In vielen Bereichen ist die Schule von heute nicht mehr wie die Schule von damals, und hier kommen Fortbildungen ins Spiel.
Wer von Lehrerfortbildungen profitiert
Fortbildungen für Lehrkräfte sind ausnahmslos für alle Lehrer und Schulleitungsteams interessant, denn Bedarf an Weiterbildung herrscht immer. Durch den Föderalismus gibt es je nach Bundesland Unterschiede an Schulen, die Grundprämisse bleibt aber gleich. Ob Lehrer nun eine Lehrerfortbildung in Niedersachsen mitmachen oder sich überregional schulen lassen, spielt kaum eine Rolle. Der Bedarf ist da.
Entscheidend ist, dass das Kursangebot zum Bedarf passt. Eine Grundschule hat andere Ansprüche als ein Gymnasium oder eine Schule für Berufsauszubildende.
Digitale Schule als Herausforderung für Lehrkräfte
Die Digitalisierung an Schulen ist ein zentrales Thema, das nach wie vor nicht ans Ziel gekommen ist. Es fehlt an Geld, aber auch an pädagogischem Fachwissen. Bei allen Vorteilen, die die digitale Schule mitbringt, hat sie auch Herausforderungen im Gepäck. So spielen Themen wie Cybermobbing eine Rolle, künstliche Intelligenz hat sich etabliert.
Fortbildungen im Bereich der digitalen Mediennutzung sind wichtig, damit auch ältere Lehrkräfte die Chance haben, am Ball zu bleiben. In Schulen treffen Generationen aufeinander. Auf der einen Seite sind da junge und dynamische Kollegen, die mit dem Internet aufgewachsen sind und sich leicht ins digitale Schulleben einfinden können. Dann gibt es auch ältere Kollegen, deren Studium noch nach völlig anderen Gesichtspunkten verlief.
Weiterbildungen im digitalen Bereich unterstützen dabei, den Wissensstand aller Lehrkräfte auf den gleichen Stand zu bringen. Das ermöglicht einen qualitativ gleichwertigen Unterricht für Schüler, unabhängig vom Alter der Lehrkraft.
Lerneffizienz an Schulen lässt nach
Lehrermangel ist einer der Hauptgründe, warum etwa zehn Prozent aller Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen. Ein weiterer Grund ist mangelnde Qualität im Unterricht. Kinder und Jugendliche haben eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. Ist der Unterricht langweilig, fällt es jungen Menschen schwer, ihm zu folgen. Das strikte Abarbeiten des Lehrplans ist aus Sicht der Lehrkräfte zwar ausreichend, für echtes Lernen aber falsch.
Es ist Aufgabe eines guten Lehrers, den Unterricht motivierend zu gestalten und damit die Lernbereitschaft zu stärken. Entsprechende Workshops und Fortbildungen zeigen Lehrkräften, wie der Unterricht besser und effizienter gestaltet werden kann. Es geht nicht darum, mehr Zeit mit der Vorbereitung zu verbringen, sondern die vorhandene Zeit effektiver zu nutzen.
Lernpsychologie wurde vor einigen Jahren und Jahrzehnten noch stark vernachlässigt. Es spielte schlicht keine Rolle, wie der Unterricht bei Schülern ankam, er musste nur gemacht sein. Wissenschaftliche Forschungen haben nun aber nachgewiesen, dass moderner, effektiver und motivierender Unterricht zu besseren Ergebnissen bei Schülern führen kann. Genau hier ist es für Lehrkräfte wichtig, sich mit neuen Lerntechniken und Möglichkeiten auseinanderzusetzen.
Der Lehrer im Mittelpunkt
In Schulen zu arbeiten bedeutet Stress, Druck, Angst. Viele Lehrkräfte sehen sich Konflikten mit Schülern gegenüber, was auf Dauer auch zur Eigenbelastung führen kann. Durch den Ausfall zahlreicher Lehrkräfte sind einzelne Personen überfordert und mit Aufgaben überlastet.
Das Thema Gesundheitsprävention ist daher auch für Lehrkräfte von großer Bedeutung. Wenn der Lehrer krank wird, ist seine Schulklasse mitbetroffen. Anstatt Depressionen, Burnout oder Ängste erst beim Auftreten zu behandeln, ist Prävention wichtig. Weiterbildungen in diesem Bereich helfen dabei, Tools zu ermitteln, die vorbeugend wirken. Ein effektives Zeitmanagement, Ansprechpartner im Kollegium und die Bereitschaft, auch einmal nein zu sagen, sind wichtig.
Genau hier müssen auch Lehrer noch lernen, denn obwohl sie lehren, sind sie nicht allwissend. Der Leistungsdruck ist entgegen zahlreicher Unkenrufe (sechs Wochen Urlaub jeden Sommer) enorm, durch den Fachkräftemangel sogar noch weiter gestiegen. Vorausschauende Weiterbildungen und Fortbildungen helfen Lehrkräften dabei, ihre Kräfte zu bündeln und aktiv zu bleiben.