Tages- und Festgeld – Anlage im Ausland als Option

Schaut man sich die aktuellen Zinsangebote für Tages- und Festgelder inländischer Banken hat, so wird man kaum Angebote finden, bei denen der Zins oberhalb von einem Prozent liegt. Die meisten Zinskonditionen sind sogar eher im Bereich von maximal 0,5 Prozent anzutreffen.
Schaut man sich die aktuellen Zinsangebote für Tages- und Festgelder inländischer Banken hat, so wird man kaum Angebote finden, bei denen der Zins oberhalb von einem Prozent liegt. Die meisten Zinskonditionen sind sogar eher im Bereich von maximal 0,5 Prozent anzutreffen.

Tages- und Festgeld – Anlage im Ausland als Option

Eine Anlage auf einem Spar-, Tagesgeld- oder Festgeldkonto ist nach wie vor auch in der Niedrigzinsphase für viele Anleger eine beliebte Option. Vor allem aufgrund der hohen Sicherheit entscheiden sich viele Kunden für diese Anlageprodukte. Allerdings gibt es inzwischen auch zahlreiche Sparer und Anleger, denen die Zinsen zu gering sind, die man aktuell bei diesen Konten für seine Guthaben erhält. Aus dem Grund stellen sich immer mehr Kunden die Frage, ob es eine gute Option sein kann, eine Tages- oder Festgeldanlage im Ausland in Anspruch zu nehmen.

 

Zinssatz im Inland selten oberhalb von einem Prozent

Schaut man sich die aktuellen Zinsangebote für Tages- und Festgelder inländischer Banken hat, so wird man kaum Angebote finden, bei denen der Zins oberhalb von einem Prozent liegt. Die meisten Zinskonditionen sind sogar eher im Bereich von maximal 0,5 Prozent anzutreffen.

Ausnahmen bilden nur zeitlich befristete Sonderzinsen für Neukunden beim Tagesgeld oder eine Festgeldanlage mit einer relativ langen Laufzeit von beispielsweise vier Jahren. Wer hierzulande also beispielsweise einen Betrag von 20.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto anlegt, der erhält im Durchschnitt nur knapp 100 Euro an Zinsertrag für ein Jahr.

 

Gibt es Zinsangebote für deutsche Anleger aus dem Ausland?

Bis vor rund 20 Jahren waren es nahezu ausnahmslos vermögende Privatkunden und Geschäftskunden, die im Ausland Geld anlegten, beispielsweise auf einem Festgeldkonto in Österreich oder in der Schweiz. Der Grund war vor allem, dass ausländische Banken zum einen nur ab recht hohen Summen Konten für „Ausländer“ anboten und zum anderen musste der Anleger für die Kontoeröffnung persönlich in der Bankfiliale erscheinen.

Heutzutage ist es für deutsche Anleger durch die Globalisierung auch im Finanzbereich viel einfacher geworden, bei Banken im Ausland Geld anzulegen. Es gibt keine hohen Mindestanlagesummen mehr und die Kontoeröffnung kann fast immer über die Webseite der Bank erfolgen. Insofern finden deutsche Anleger und Sparer eine ganze Reihe an Tages- und Festgeldangeboten von Banken, die ihren Hauptsitz im Ausland haben.

 

Angebote gezielt über spezielle Zinsportale finden

Wer nicht mühsam nach einzelnen ausländischen Banken suchen möchte, die auch deutschen Anlegern die Möglichkeit bieten, ein Tages- oder Festgeldkonto zu nutzen, der kann sogenannte Zinsportale nutzen. Diese bieten eine Übersicht interessanter Anlagen im Ausland, insbesondere auf einem Tages- oder Festgeldkonto. Der Kunde kann dann meistens das Angebot direkt wählen und über einen Link zur Kontoeröffnung gelangen. Aktuell gibt es unter anderem die folgenden Zinsportale, auf denen Anleger auch Tages- oder Festgeldangebote finden:

  • WeltSparen
  • ZINSPILOT
  • Savedo

 

Emittentenrisiko bei der Tages- oder Festgeldanlage im Ausland

Bei der Frage danach, ob eine Anlage im Ausland eine Option sein kann, geht es nicht nur um die Rendite, sondern vielen Anlegern ist eine hohe Sicherheit wichtig. Zur Rendite ist festzuhalten, dass diese tatsächlich bei diversen Banken aus dem Ausland höher als in Deutschland ist.

Betrachtet man sich die aktuellen Tages- und Festgeldangebote auf den Zinsplattformen, so können Sie – unter Beachtung vorgegebener Mindesteinlagen und Laufzeiten – durchaus Zinsen von 1,0 bis 1,5 Prozent erhalten. Zwar sind auch noch deutlich höhere Zinssätze möglich, allerdings handelt es sich dann meistens um Angebote von Banken, die außerhalb der EU ansässig sind.

Damit kommen wir auch bereits zum Thema Sicherheit. Bei jeder Tages- und Festgeldanlage, sowohl im In- als auch im Ausland, gibt es ein Emittentenrisiko. Dies beinhaltet, dass die kontoführende Bank insolvent werden könnte. In Deutschland bzw. innerhalb der EU ist dieses Risiko durch die gesetzliche Einlagensicherung zumindest bis zu einem Guthaben je Bank und Kunde von 100.000 Euro abgesichert.

Außerhalb der EU gibt es jedoch oftmals gar keine Einlagensicherung, sodass Anleger dort ein höheres Risiko eingehen. Zudem ist nicht jeder Staat – der im Zweifelsfall bei Insolvenz der Bank eventuell einspringen muss – gleichermaßen mit der hohen Bonität wie Deutschland ausgestattet. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bei einer Anlage im Ausland ein Bild über die Einlagensicherung machen.

 

Währungsrisiko als weiteres mögliches Anlagerisiko außerhalb der Eurozone

Neben dem Emittentenrisiko kann es bei einer Anlage im Ausland noch ein weiteres Risiko geben, das so im Inland definitiv nicht besteht: das Währungsrisiko. Dieses tritt dann ein, wenn die ausländische Bank das Tages- oder Festgeldkonto in einer für Sie fremden Währung anbietet, also wenn das Konto nicht in Euro geführt wird. Ein solches Währungsrisiko ist vorhanden, falls Sie sich zum Beispiel für ein Tages- oder Festgeldkonto in der folgenden Währung entscheiden:

  • Schweizer Franken
  • Britisches Pfund
  • US-Dollar

 

Welche Vorteile hat die Anlage im Ausland?

Wir haben bereits einige Vorteile genannt, welche mit einer Tages- oder Festgeldanlage verbunden sein können. Sie können in der Übersicht vor allem von den folgenden Besonderheiten einer Auslandsanlage profitieren:

  • Oftmals höhere Zinsen als in Deutschland
  • Konto flexibel online eröffnen und führen
  • Angebote gezielt über Zinsportale finden
  • Gesetzliche Einlagensicherung in der gesamten EU
  • Zusätzliche Währungsgewinne möglich

In der Summe muss eine Anlage im Ausland also bei besserer Rendite nicht einmal ein höheres Risiko aufweisen, wenn die Bank in der EU ansässig ist und Sie ein Guthaben von maximal 100.000 Euro haben.

 

Welche Nachteile kann die Tages- oder Festgeldanlage im Ausland haben?

Ein erster Nachteil der Tages- oder Festgeldanlage im Ausland ist das bereits genannte Fehlen der Einlagensicherung. Zudem ist es trotz meistens höherer Zinsen als in Deutschland so, dass sich das Zinsniveau maximal auf der Höhe der Inflationsrate bewegt, sodass der Anleger auch hier keine effektiven Kapitalgewinne erzielt.

Ein weiterer, wenig bekannter Nachteil, kann darin bestehen, dass manche Staaten eine Quellensteuer erheben, die sich zwar in der Regel reduzieren, aber nicht komplett kompensieren lässt, trotz Bescheinigung seitens des Finanzamtes. Dies führt auch zu einem vermehrten bürokratischen Aufwand.

Nachteilig kann ebenfalls sein, dass bei manchen ausländischen Festgeldangeboten die Zahlung der Zinsen erst am Ende der Laufzeit erfolgt, beispielsweise nach drei Jahren. Dann liegt der relativ hohe Zinsertrag (Ansammlung aus vier Jahren) mitunter über dem Sparer-Pauschbetrag und ein Teil der Zinsen müssen versteuert werden, was bei jährlicher Zinszahlung oft nicht der Fall wäre.

 

In der Übersicht kann die Anlage im Ausland also mit den folgenden Nachteilen verbunden sein, die jedoch keineswegs für alle Angebote gelten:

  • Eventuell höheres Emittentenrisiko
  • Mitunter Währungsrisiko
  • Zinsen meistens unterhalb der Inflationsrate
  • Zinszahlung am Laufzeitende, daher steuerpflichtig
  • Quellensteuer nicht komplett kompensierbar