Afrika bietet Chancen für deutsche Investoren

(v.l.): Sprachen über die Möglichkeiten regionaler Unternehmen auf dem afrikanischen Markt: IHK-Vizepräsident Axel Mauersberger, Dr. Michael Blank, Delegierter der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana, und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf.

Afrika bietet Chancen für deutsche Investoren

„Afrikas Volkswirtschaften wachsen aktuell überdurchschnittlich. Dennoch wagen immer noch vergleichsweise wenige deutsche Mittelständler den Schritt über das Mittelmeer“, erklärte IHK-Vizepräsident Axel Mauersberger in seiner Begrüßung beim jüngsten IHK Mittagsgespräch zum Thema „Wirtschaftswachstum – wo steht Afrika?“ in Osnabrück.

Insgesamt nur rund 800 Unternehmen aus Deutschland haben eine Niederlassung auf dem afrikanischen Kontinent, sechs davon stammen aus dem Bezirk der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim.

„Das rasante Bevölkerungswachstum auf dem Kontinent Afrika bietet viele Chancen für deutsche Unternehmen“, erklärte Dr. Michael Blank, Delegierter der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana. Bis zum Jahr 2050 werde sich die Bevölkerung von heute rund 1,2 auf dann 2,5 Milliarden mehr als verdoppeln.

Dies erzeuge u. a. eine höhere Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Wohnungen, Energie und Wasser. Gute Geschäftsmöglichkeiten bestehen damit u. a. in den Bereichen Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Landtechnik, Erneuerbare Energien sowie beim Ausbau der Infrastruktur.

Mit Blick auf die parallel in Berlin stattfindende „Compact with Africa“-Konferenz erläuterte Blank den veränderten strategischen Ansatz der deutschen Entwicklungshilfepolitik. Hauptziel sei, die Bedingungen für private Investitionen und Beschäftigungsmöglichkeiten in Afrika gemeinsam mit den afrikanischen Ländern zu verbessern.

Die führenden Industrie- und Schwellenländer hatten den afrikanischen Staaten mehr private Investitionen versprochen. Im Gegenzug hatten die teilnehmenden afrikanischen Staaten Reformen im Wirtschaftssystem und Rechtssicherheit zugesagt. Hieran beteiligen sich aktuell zwölf afrikanische Staaten: Äthiopien, Ägypten, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo und Tunesien. Diese Länder gelten als reformorientiert.

IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf erläuterte den Teilnehmern die strategischen Investitionen der IHK-Organisation in Afrika. Mit dem Ziel, über die Auslandshandelskammern (AKHs) und Delegiertenbüros u. a. Angebote zur beruflichen Qualifizierung zu machen, sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Standorte in Afrika eröffnet worden, z. B. in Tansania, Ghana oder Kenia. Das Konzept diene auch dem von der Bundesregierung formulierten Ziel, mögliche Fluchtursachen zu bekämpfen.

 

Ausstellung

Im Kontext Afrika stand auch die Wanderausstellung „Stille Heldinnen – Das Leben nachhaltig gestalten“ des Vereins HelpAge, die in der IHK besichtigt werden konnte. Bei den „Stillen Heldinnen“ handelt es sich um sechs Großmütter aus der Region Kagera in Tansania, die im Jahr 2017 von Mitgliedern des Vereins im Rahmen einer Fotoreise porträtiert worden sind.

Die Ausstellung thematisierte neben den Schicksalen dieser Frauen die weltweit geltende Agenda 2030 mit ihren UN-Nachhaltigkeitszielen. Diese bieten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einen umfassenden Orientierungsrahmen für verantwortungsvolles und zukunftsorientiertes Handeln.

 

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim