Niedersachsen verkauft Mehrparteienhaus an Inselgemeinde Borkum für einen symbolischen Euro
Finanzminister Reinhold Hilbers und Bürgermeister Jürgen Akkermann unterzeichneten am (heutigen) Donnerstag den Kaufvertrag über ein mit einem Mehrparteienhaus bebautes Grundstück für einen symbolischen Euro.
Im Gegenzug verpflichtet sich die Stadt Borkum, künftig Mietverträge höchstens mit einem Mietzins abzuschließen, der sich innerhalb der vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte Aurich im Grundstücksmarktbericht veröffentlichten Mietübersicht für Wohnungen auf der Insel Borkum bewegt. Damit soll das Objekt als Wohnraum für die örtliche Bevölkerung gesichert werden.
„Auf den Ostfriesischen Inseln besteht eine wohnwirtschaftliche Sondersituation. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in Zukunft bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht“, erklärte Hilbers das Anliegen des Landes. „Der heutige Vertrag eröffnet den Weg, dass der offensichtliche Sanierungsbedarf am Gebäude zügig und mit Augenmaß behoben wird, ohne dass die Mieter hierfür über Gebühr finanziell herangezogen werden.“
Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann betont in diesem Zusammenhang, wie immens wichtig bezahlbarer Wohnraum auf der Insel ist. „Mit dem Kauf des Objektes haben wir eine einmalige und besondere Chance genutzt, 6 Wohneinheiten in öffentlicher Hand zu halten. Dies ist insbesondere durch die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen.“ so Jürgen Akkermann weiter. Sein Dank gilt auch den Landtagsabgeordneten, die sich mit Nachdruck für die heute geschlossene Vereinbarung eingesetzt haben.
Bei der Liegenschaft handelt es sich um ein 1.841m² großes, bebautes Grundstück. Das stark sanierungsbedürftige Mehrparteienhaus aus dem Baujahr 1979 hat 6 Mietwohnungen, von denen derzeit 4 vermietet sind. Die Wohnfläche beträgt insgesamt ca. 480 m². Bisherige Nutzerin war die Polizeidirektion Osnabrück, die die Immobilie nicht mehr benötigt.
Bauland ist auf den Ostfriesischen Inseln noch knapper als in den Großstädten. Auf der Suche nach neuem Wohnraum können Miethaushalte nicht räumlich ins Umland ausweichen. Vielmehr gehören weite Inselteile zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Aufgrund der besonderen touristischen Attraktivität sind die Verkaufsangebotspreise für Wohnimmobilien sehr hoch. Entsprechend hoch sind die Renditeerwartungen auch bei Vermietung. Das führt dazu, dass auf den Ostfriesischen Inseln die höchsten Angebotsmieten in ganz Niedersachsen aufgerufen werden.
Quelle: Pressemeldung Nds. Finanzministerium