NLKWN-Betriebshof Talsperre Thülsfeld in Betrieb genommen

NLKWN-Betriebshof Talsperre Thülsfeld in Betrieb genommen
Bild: NLWKN

NLKWN-Betriebshof Talsperre Thülsfeld in Betrieb genommen

Den Betrieb der Talsperre Thülsfeld sicherstellen – so lautet der Auftrag, den die Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor Ort tagtäglich erfüllen. Der dazugehörige Betriebshof entsprach allerdings nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Der NLWKN hat daher die Anlage aus den 80er-Jahren durch einen Neubau ersetzt und im Sommer in Betrieb genommen.

Den Neubau nahm der Landesbetrieb zudem zum Anlass, den Betriebshof zu verlegen und deutlich zu vergrößern. Der neue Betriebshof befindet sich unmittelbarer Nähe zur Talsperre, wo auch die Arbeitsschwerpunkte der NLWKN-Mitarbeiter sind. „So können wir im Ernstfall wie zum Beispiel einem extremen Hochwasser umgehend eingreifen“ erklärt Anne Rickmeyer, Direktorin des NLWKN.

Mit dem Bau startete der NLWKN im März 2019. Fertigstellung war im Juli 2020. „Wir warten noch auf Telefon und Internet, aber das Meisterbüro haben wir bereits bezogen“, so Ralf Jaspers, Betriebsleiter der Talsperre und Dezernent in der NLWKN-Betriebsstelle Cloppenburg. Der Neubau kostete den NLWKN 1,65 Millionen Euro. „Mit dem neuen Betriebshof ist der Hochwasserschutz für Friesoythe auch für die Zukunft sichergestellt“, erklärt Sven Stratmann, Bürgermeister von Friesoythe.

Auf dem neuen Areal stehen dem NLWKN 8.000 Quadratmeter zur Verfügung anstelle der früheren 3.600 Quadratmeter. Daher stehen jetzt auch alle Geräte – zwei Mähboote, ein Mobilbagger, ein Mähgerät, zwei Schlepper und zwei Doppelkabinen – in der Halle und nicht wie früher das ganze Jahr draußen. „Das verlängert jetzt sicherlich auch deren Lebensdauer“, hofft Jaspers.

Auch für die zahlreichen Kleingeräte und deren Betriebsstoffe bietet der Neubau ausreichend Platz. Jaspers freut sich zudem, dass in der beheizbaren und geräumigen Fahrzeughalle Wartungsarbeiten sicher und sauber vorgenommen werden können. Die sechs Mitarbeiter des Betriebshofs und die beiden Saisonkräfte begrüßen vor allem die neuen Pausen- und Aufenthaltsräume.

NLWKN recycelt Gehölzabfälle in der Holzhackschnitzelheizung

Technisches Highlight ist die neue Holzhackschnitzelheizung. „Mit ihr beheizen wir das Gebäude zu 100 Prozent mit regenerativer Energie“, erklärt Jaspers. Der NLWKN wird zukünftig die Gehölzabfälle, die bei Arbeiten im Winter anfallen, häckseln, trocknen und für die Beheizung nutzen.

Die Thülsfelder Talsperre ist eine von 86 Talsperren in Niedersachsen, die vom NLWKN überwacht werden. Der Landesbetrieb ist zuständig für die sicherheitstechnische und die betriebstechnische Überwachung der Stauanlagen. Wesentliche Aufgabe der Talsperre Thülsfeld ist der Hochwasserschutz für das Soestetal, vorrangig für die Ortschaften Thülsfeld, Thüle, Friesoythe, Kampe, Harkebrügge und Barßel. Die landeseigene Anlage untersteht der Aufsicht der NLWKN-Betriebsstelle Cloppenburg. Im Ernstfall können rund 10 Millionen Kubikmeter Wasser zwischengespeichert werden.

Mit Messungen, Kontrollen und Funktionsüberprüfungen gewährleistet der Betriebshof der Talsperre ein Höchstmaß an Betriebssicherheit. Dazu gehören regelmäßige Funktionskontrollen der Staubauwerke, der Anlagen-, Steuerungs- und der Überwachungstechnik, die Kontrolle der Dämme sowie Wartungsarbeiten. Aber auch Arbeiten wie Zaunbau, Mäh- oder Wegearbeiten fallen an der Talsperre an. Immer geht es darum, die Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken in Hochwassersituationen optimal nutzen zu können. Deshalb gibt es auch einen Bereitschaftsdienst, der die ständige telefonische Erreichbarkeit und Handlungsfähigkeit der mit der Aufsicht betrauten Mitarbeiter innerhalb und außerhalb der regulären Arbeitszeit sicherstellt.

Die Talsperre ist zudem von großer Bedeutung für die regionale Naherholung. Sie ist im Landkreis ein beliebtes Wochenendausflugsziel. Mit ihren weitläufigen Flachwasserzonen und den angrenzenden Heide- und Sandtrockenflächen ist sie darüber hinaus ein äußerst wertvoller Lebensraum für zahlreiche, zum Teil bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Quelle Pressemeldung von  Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz