„Nachhaltiges Flächenmanagement“ auch für andere Kommunen interessant
Online-Konferenz stellt Projekt vor: Verknüpfung demografischer und wirtschaftlicher Faktoren
Osnabrück. Grund und Boden ist ein wertvolles Gut. Mit den vorhandenen Flächen möglichst sorgsam umzugehen, ist erklärtes Ziel des Landkreises Osnabrück. Ein Baustein dazu ist das Förderprojekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“ der Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft oleg, das jetzt von der Projektphase in die dauerhafte Nutzung überführt wird. Landrätin Anna Kebschull stellte gemeinsam mit oleg-Projektleiter Matthias Riepe rund 30 Gästen aus verschiedenen Kommunen und Wirtschaftsförderungen die Ergebnisse und die weiteren Planungen in einer Zoom-Konferenz vor. Moderiert wurde die Veranstaltung von oleg-Prokuristin Susanne Menke.
Beim Projekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“ wurden seit 2018 systematisch Brachflächen und Baulücken in einem Kataster erfasst. „Nun wissen wir nicht nur, dass es erhebliche ungenutzte Flächenpotenziale gibt, sondern können sehr gezielt bei Planungs- und Ansiedlungsvorhaben beraten“, skizzierte die Landrätin. Allerdings sei die Hebung dieser Potenziale oft ein längerer Prozess. „Persönliche Kontakte und Vertrauen sind wichtige Grundbausteine. Das Brachflächenmanagement ist angelegt auf langfristige Beziehungen und kompetente Beratung mit dem Ziel, für alle Seiten etwas Gutes zu entwickeln und zu erreichen. Es dient den Menschen und der Umwelt.“
Teil des Projektes war auch die Betrachtung der Altersstruktur der Unternehmen im Landkreis Osnabrück, um zu ermitteln, welche Firmen in den kommenden Jahren vor der Übergabe ihres Betriebes stehen. Denn ohne Nachfolge entstehen im ungünstigen Fall ungenutzte Gewerbeflächen. „Hier versuchen wir deshalb schon früh im Prozess für das Thema zu sensibilisieren und die Unterstützung der oleg und unserer Wirtschaftsförderung WIGOS anzubieten“, zeigte Kebschull die Handlungsperspektiven auf.
Genau diese Praxisorientierung ist aus Sicht von Dieter Behrendt vom Forschungspartner Ecolog Institut die Stärke des Projektes. „Es zeigt außerdem einmal mehr, wie sinnvoll eine Verknüpfung demografischer und wirtschaftlicher Faktoren ist,“ so der Diplom-Geograph, der das Projekt wissenschaftlich begleitet hatte. Außerdem könne die angewandte Methodik in jeder Kommune Anwendung finden, erläuterte er mit Blick auf die interessierten Konferenzteilnehmer.
Doch nicht nur das „Nachhaltige Flächenmanagement“ zahlt im Landkreis auf die nachhaltige Gestaltung und Nutzung von Gewerbefläche ein: So arbeitet die oleg zusammen mit der Naturschutzstiftung und der WIGOS an einem Konzept, wie Unternehmen bei der naturnahen Gestaltung ihrer Firmengelände unterstützt werden können. Die WIGOS baut ihr Beratungsprogramm zu nachhaltigen Themen aus: Neben der Solar- und Photovoltaiknutzung thematisiert eine weitere Impulsberatung die Energie- und Materialeffizienz in Unternehmen. Und auch die Unternehmensmobilität, bei der es unter anderem um die effektive Gestaltung des Flottenmanagements und der Routenplanung geht, steht im Fokus.
Quelle Pressemeldung von WIGOS