Eigenleistungen beim Hausbau: Hier lauert Sparpotenzial

Eigenleistungen beim Hausbau: Hier lauert Sparpotenzial

Eigenleistungen beim Hausbau: Hier lauert Sparpotenzial

Wir leben in einer Zeit ständig ansteigender Immobilienpreise und dennoch ist und bleibt das Eigenheim das im Durchschnitt größte finanzielle Ziel der deutschen Mittelschicht. Um eben Dieses zu erreichen, müssen immer größere sowie langfristige monetäre Verpflichtungen gegenüber Banken eingegangen werden – dies gilt ganz besonders dann, wenn man ein Haus von Grund auf neu erbaut. Hier muss mitunter jeder Euro zweimal umgedreht werden, um den Hausbau mit einem Familieneinkommen in der Nähe des Durchschnitts realistisch werden zu lassen.

Zwar sind die Zinsen nach wie vor historisch niedrig, doch auf der anderen Seite steigen die Kosten für Grundstücke, Baumaterialien, Makler und auch Handwerkerleistungen rapide an. Gerade Letztere können zu einem erheblichen Faktor beim Immobilienbau werden, welcher gerne mal deutlich unterschätzt wird. Handwerklich begabte Bauherren stellen sich daher oftmals die Frage, inwieweit sie ggf. mit Eigenleistungen am Bau die Gesamtkosten für ihr Projekt (erheblich) senken können.

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Schlüsselfertig muss nicht immer sein

Die komfortabelste wie natürlich auch treueste Variante des Hausbaus ist die schlüsselfertige Übergabe. Wie der Name schon vermuten lässt, ist hier bereits alles für den Bauherren erledigt worden, inkl. meist sämtlicher Randarbeiten wie Tapezieren, Streichen, Einlegen von Fußböden, usw. Der neue Hausbesitzer braucht daher im Prinzip nur noch seine Möbel mitbringen und kann in sein Eigenheim einziehen.

Hier stellt sich jedoch die Frage, was einem dieser Luxus wert ist und wie weit die eigenen handwerklichen Fähigkeiten ausreichen, um ggf. einige der Arbeiten besser selbst zu erledigen. Die Wände zu streichen oder einen einfach Laminatboden zu verlegen, sollte etwas sein, was wohl viele selbst meistern können – und an dieser Stelle lassen sich dann im erheblichen Umfang Handwerker-Kosten einsparen. Fast jeder Bauherr kann also z.B. folgende Dinge selbst umsetzen und so seine Haushaltsausgaben um einige tausend Euro reduzieren:

  • Tapezieren
  • Wände Streichen
  • Fußböden verlegen

Natürlich ist das Ganze aber nicht nur einen rein finanzielle, sondern auch eine zeitliche Abwägung.

 

Weiterführende handwerkliche Eigenleistungen

Über die genannten einfachen handwerklichen Tätigkeiten hinaus lassen sich natürlich auch ambitioniertere Aufgaben ins Visier nehmen. Hier lauert weiterführendes Einsparpotenzial. Möglich wären beispielsweise auch folgende Eigenleistungen:

  • Fliesen anbringen / verlegen
  • Geländer und Fensterbänke anbringen
  • Waschbecken und Armaturen installieren

Im Gegensatz zu den Eingangs geschilderten „einfachen Aufgaben“, ist hier jedoch schon einiges an Können und auch Zeiteinsatz erforderlich, vor allem wenn man hinterher ein Ergebnis haben möchte, welches man nicht langfristig bereut. Das Einsparpotenzial ist jedoch auch recht groß.

 

Wenn Profis Hand anlegen

Darüber hinaus hat der Bauherr natürlich auch die Option, sich bei fast sämtlichen weiteren Arbeiten in irgendeiner Form einzubringen. Hier kommt man jedoch in den Bereich, in dem es wohl sinnvoll ist, über eine handwerkliche Ausbildung / Erfahrung zu verfügen. Die Rede ist hier zum Beispiel von:

  • Verlegen der Elektrik (Achtung Haftung & Abnahme), inkl. Einbringen von Kabelkanälen und Betondosen
  • Einsetzen von Fenstern
  • Installation von Dämmstoffen im Mauerwerk oder Decken
  • Seine Arbeitskraft grundsätzlich in den gesamten Bauprozess (oder sogar die Planung) einzubringen

Auf diesem Niveau lässt sich natürlich am meisten Geld sparen. Allerdings gerät man hier auch an die Grenze dessen, was man vielleicht auch als „Bau in Eigenregie“ bezeichnen könnte. Eine klare Abgrenzung, wo die Zuständigkeit des beauftragten Bauunternehmens beginnt und wo dieses endet, ist hier absolut vonnöten.

 

Je nach technischem / handwerklichen Know-How, Perfektionsanspruch, sowie der insgesamt verfügbaren Zeit, macht es mehr oder weniger Sinn, bestimmte Tätigkeiten beim Errichten des Eigenheims selbst zu übernehmen. Da die Arbeitskosten neben Material und Grundstück mit die höchsten Kostentreiber beim Hausbau sind, lohnt es sich ggf., seine eigene Arbeitskraft bis zu einem bestimmten Grad mit einzubringen. Allerdings hängt die Entscheidung dafür oder dagegen auch immer mit von der finanziellen Situation ab. Verdient man zum Beispiel mit seiner eigenen selbstständigen Tätigkeit im Schnitt das Doppelte wie ein Handwerker, so wird es wohl kaum Sinn ergeben, von diesem Potenzial Stunden für Eigenleistungen abzuzwacken. Ist das Budget hingegen an allen Ecken und Enden eng bemessen, so ist die „Muskelhypothek“ durchaus eine attraktive Option.