Energieminister Lies übergibt Förderbescheid für Wasserstoffprojekt KRUH2 in Krummhörn

Energieminister Lies übergibt Förderbescheid für Wasserstoffprojekt KRUH2 in Krummhörn

Energieminister Lies übergibt Förderbescheid für Wasserstoffprojekt KRUH2 in Krummhörn

Energieminister Olaf Lies übergab heute (02.02.2022) auf dem Betriebsgelände der Open Grid Europe GmbH (OGE) in Krummhörn einen Förderbescheid über 2,81 Millionen Euro für die Durchführung des Wasserstoff-Pilotprojekts „Realbetrieb KRUH2″.

Olaf Lies dazu: „Erneuerbare Energien sind das Herzstück des Klimaschutzes. Dazu werden wir den Ausbau von Wind an Land, auf See und Photovoltaik konsequent voranbringen. Aber Strom alleine wird nicht funktionieren. Wir brauchen die strategische Kombination von Strom und Gas. Ohne Wasserstoff werden wir die Klimaziele nicht erreichen können. Mich freut, dass OGE in dem Projekt zeigen wird, wie Wasserstoff in den Sektoren Wärme, Strom und Mobilität genutzt werden kann. Das ist Sektorenkopplung und das ist die Zukunft unserer Energiewelt. Gut, dass wir hier Unternehmen haben, die in Sachen Wasserstoffwirtschaft vorangehen wollen. Wir unterstützen sie dabei gern.“

Was ist das Besondere an diesem Projekt? 

Der neuartige Charakter des Vorhabens liegt in der Umsetzung der Kopplung der Sektoren für den Eigenbedarf. Die Anwendungsbereiche des grünen Wasserstoffs im Pilotprojekt Realbetrieb KRUH2 sehen die Wärmeversorgung, die Rückverstromung und die Bereitstellung eines alternativen Kraftstoffes für die eigene Betriebsfahrzeugflotte der OGE vor. Grüner Wasserstoff wird also nicht nur produziert, sondern dieser auch für Energie- und Mobilitätsanwendungen zur Verfügung gestellt.

Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung der OGE, ordnet das Projekt so ein: „Wir wollen hier in Ostfriesland zeigen, wie die Energiewende mit Wasserstoff zum Erfolg werden kann. Was hier vor Ort im Kleinen zeitnah umgesetzt wird, kann als Blaupause für eine Wasserstoffwirtschaft in ganz Deutschland dienen. Ich freue mich sehr, dass uns dabei das Land Niedersachsen so stark unterstützt.“

Innovativer Wasserstoffkreislauf

Am Unternehmensstandort Krummhörn wird ein innovativer Wasserstoffkreislauf errichtet: ein PEM-Elektrolyseur, ein Zwischenspeicher und eine brennstoffzellenbasierte Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage (bKWK-Anlage).

Der Elektrolyseur

Der PEM-Elektrolyseur hat eine Leistung von 1 Megawatt (MW) und eine Kapazität von 210 Normkubikmeter Gas pro Stunde (Nm³/h). Die umliegenden Onshore- und Offshore-Windparks stellen den Strombedarf von 1,2 MW bereit.

Der Zwischenspeicher

Für die Zwischenspeicherung des Wasserstoffs wird ein Röhrenspeicher mit einer Kapazität von 2.400 Kubikmetern (m³) errichtet.

Die bKWK-Anlage

Für die Erzeugung von Elektrizität und Abwärme sorgt die brennstoffzellenbasierte Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage (bKWK-Anlage). Hierbei handelt es sich um eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle mit einem Elektrolyten aus keramischem Werkstoff. Grundlage ist die Festoxidbrennstoffzellen-Technik (Solid Oxide Fuel Cell – oder kurz SOFC-Technik). Vorteil daran ist, dass der flüssige Elektrolyt durch eine spezielle Keramik ersetzt ist, was in diesem Fall einen besonders hohen Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung aus Wasserstoff ermöglicht. Diese wird noch gesteigert dadurch, dass die Abwärme zur Beheizung der Betriebsstätte genutzt werden wird. Für den weiteren notwendigen Wärmebedarf werden zwei vorhandene Brennwertkessel auf den Einsatz von Wasserstoff umgerüstet.

PKW-Wasserstoffbetriebstankstelle

Eine noch zu errichtende PKW-Wasserstoffbetriebstankstelle soll den OGE Fuhrpark mit alternativen Kraftstoffen versorgen (Fülldruck: 700 bar). Der Fuhrpark soll mit mindestens drei wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeugen erweitert werden.

Quelle Pressemeldung von  Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz