Steigende Kosten und Personalmangel bremsen Tourismus aus

Steigende Kosten und Personalmangel bremsen Tourismus aus

Steigende Kosten und Personalmangel bremsen Tourismus aus

„Im dritten Corona-Jahr konnten die Tourismusbetriebe in Niedersachsen wieder relativ normal in die Saison starten. Steigende Kosten und Personalmangel bremsen die Branche jedoch aus“, fasst Birgit Stehl, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen (IHKN), die Ergebnisse der aktuellen Saisonumfrage Tourismus zusammen. Der Klimaindex, der im letzten Sommer kurzzeitig wieder das Vor-Corona-Niveau von rund 130 Punkten erreicht hatte, lag nun bei 96,5 Punkten.

Als größtes Risiko für die für die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens werden mit 89,1 Prozent nun erstmals die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise angegeben. „Die steigende Inflation und vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben die Corona-Pandemie als größte Sorge der Unternehmen verdrängt“, so IHKN-Hauptgeschäftsführerin Stehl.

Platz zwei der Risiken belegte mit 73,1 Prozent der Fachkräftemangel. 63,8 Prozent der Unternehmen gaben an, dass offene Stellen längerfristig nicht besetzt werden können, da sie kein passendes Personal finden. Dies führt zum einen zu einer höheren Belastung des vorhandenen Personals, zum anderen geben knapp zwei Drittel der Betriebe an, dass sie aus diesem Grund planen, ihr Angebot einzuschränken. 58,5 Prozent der Befragten gehen von steigenden Arbeitskosten aus, um Personal gewinnen zu können. „Einschränkungen des Angebots, wie geringere Öffnungszeiten oder ein reduziertes Speisenangebot, bedeuten für die Betriebe weniger Umsatz. Auf der anderen Seite steigen die Kosten für Energie, Lebensmittel und Arbeitskräfte. Darauf müssen die Unternehmen reagieren. So gehen vier von fünf Unternehmen davon aus, dass sie ihre Preise erhöhen werden“, so IHKN-Tourismussprecherin Kerstin Kontny.

Die bisherige Geschäftslage beschreiben 18,4 Prozent des Gastgewebes als gut, 37,2 Prozent als befriedigend und 44,3 Prozent als schlecht – was die Einschränkungen für Gäste im Winterhalbjahr durch die Corona-Verordnungen widerspiegelt. Die Entwicklung der Geschäftslage für die kommenden Monate wird positiver bewertet. Fast jedes zweite Unternehmen (45,9%) erwartet eine bessere Geschäftslage in der nächsten Saison.

Bei den Reisebüros und -veranstaltern sind die Erwartungen noch positiver: Hier gehen 50 Prozent der Betriebe von einer besseren Saison aus. Der Klimaindex erreicht hier 96,5 Punkte und bewegt sich damit ungefähr auf Vor-Corona-Niveau.

„Kurz zusammengefasst: Trotz der aktuellen Entwicklungen mit Kostensteigerungen und Personalmangel zeigt sich der Großteil der Branche optimistisch. Die Buchungslage ist vor allem in den Urlaubsregionen gut bis sehr gut und auch die Nachfrage nach Urlaub in Niedersachsen ist weiterhin groß“, so Kontny.

Befragungszeitraum war vom 6. April 2021 bis zum 6. Mai 2022. An der Umfrage beteiligten sich 477 Betriebe aus Hotellerie, Gastronomie und Campingwirtschaft sowie 104 Reisebüros und Reiseveranstalter. Die niedersächsischen IHKs befragen halbjährlich Mitgliedsbetriebe aus Beherbergung und Gastronomie sowie Reisebüros und Reiseveranstalter. Wechselnde Zusatzfragen geben Auskunft über aktuelle Branchenthemen aus Sicht der niedersächsischen Tourismuswirtschaft.

Quelle Pressemeldung von  IHKN