Mit gepulsten elektrischen Feldern zum Weltmarktführer

Mit gepulsten elektrischen Feldern zum Weltmarktführer
Betriebsleiterin Julia Stuckenberg (links) und Dr. Claudia Siemer (Mitte) von der Firma Elea erläutern Thomas Serries vom WIGOS UnternehmensService (rechts) die Funktionsweise der gepulsten Elektrischen Felder (PEF). Foto: Eckhard Wiebrock

Mit gepulsten elektrischen Feldern zum Weltmarktführer

Elea aus Quakenbrück liefert Anlagen für die Lebensmittelindustrie in die ganze Welt

Pulsed Electric Fields (PEF), oder zu Deutsch, gepulste elektrische Felder: Mit diesem Verfahren unterstützt die Quakenbrücker Elea Technology GmbH die Lebensmittelherstellung in der ganzen Welt dabei, die Produkte effizient und doch schonend weiterzuverarbeiten. Der Leiter des Unternehmens Service der Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück, Thomas Serries, besuchte jetzt Elea und machte sich ein Bild von der Entwicklung des Unternehmens.

Quakenbrück. Wie kann man möglichst effizient Lebensmittel wie Kartoffeln, Gemüse oder Früchte weiterverarbeiten, gleichzeitig signifikant Ertrag, Frische und Geschmack steigern sowie die Nährstoffe erhalten? Was im ersten Moment schwer möglich klingt, ist eigentlich kein Geheimnis und schon seit den 50er Jahren in seinen Grundzügen bekannt: Sogenannte gepulste elektrische Felder öffnen die Zellen der behandelten Lebensmittel mit beschriebenen Auswirkungen und ohne Wärmeeinwirkung.

Die Firma Elea aus Quakenbrück hat den beschriebenen Effekt zusammen mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in intensiver Forschungsarbeit in den vergangenen Jahren zur Marktreife gebracht und ist mit ihrem System inzwischen Weltmarktführer.

„Nicht erst seit der Gründung von Elea im Jahr 2012 ist unsere Arbeit von intensiver Forschung geprägt“, erläutert Dr. Claudia Siemer, Leiterin des Entwicklungsbereichs des Unternehmens. „Auch heute noch ergeben sich im Rahmen unserer Studien immer wieder neue Anwendungsgebiete für das Verfahren.“ Während die PEF-Technologie zum Beispiel in der Vergangenheit vor allem Anwendung bei Kartoffeln, Gemüse und Obst fanden, verzeichnet das Unternehmen aktuell starkes Wachstum im Bereich der Olivenöl-Verarbeitung.

„95 Prozent unserer Produkte gehen in den Export“, beschreibt Betriebsleiterin Julia Stuckenberg die Entwicklung von Elea. „Amerika, China, Japan, Neuseeland: Unsere Kunden finden sich in der ganzen Welt.“ Dabei konzentriert sich das Unternehmen selbst auf das Engineering und den Service für die Kunden. Die Maschinen hingegen werden vom benachbarten DIL produziert. „So können wir uns mit unserem 24-köpfigen Team auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren“, erläutert die 35-Jährige weiter. Die Unterstützung der Kunden gehe dabei so weit, dass man auf Basis des Verfahrens sogar gemeinsam mit diesem neuen Produkte entwickele. Hier erweist sich der Firmensitz im Business- und Innovationspark Quakenbrück, BIQ, und dessen direkte Nachbarschaft zum Deutschen Institut für Lebensmittel als großer Vorteil. „Neben unseren eigenen Forschungsmöglichkeiten im Hause können wir auch auf das DIL und dessen Netzwerk zugreifen“, ein immenser Standortvorteil, ergänzt Dr. Siemer.

Darüber, welch glänzende Entwicklung Elea in den vergangenen 10 Jahren genommen hat, freut sich auch Thomas Serries von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück. Die WIGOS ist über den Landkreis gemeinsam mit der Samtgemeinde Artland Mitbetreiber des BIQ und unterstützte das Unternehmen auch mit anderen Angeboten.

„Gerade das Thema Fördermittel ist natürlich für ein so innovatives Unternehmen wie Elea von großer Bedeutung“, erläutert Serries. Daher freut es uns natürlich sehr, wenn wir beispielsweise mit unserer Innovationsberatung dazu beitragen können, eben diese Unterstützungen für die Unternehmen in der Region einzuwerben, so der Leiter des Unternehmensservice.

Die Corona-Pandemie hat das von Prof. Dr. Stefan Töpfl geführte Unternehmen vergleichsweise gut überstanden. „Wir haben schon gemerkt, dass es einen Rückgang bei den Anfragen gab. Somit haben wir uns intern umorientiert und bspw. direkten Kundenkontakt durch online Veranstaltungen, wie eines Webinars, ersetzt.“, erklärt Betriebsleiterin Stuckenberg.

Vor diesem Hintergrund habe man sich in den vergangenen zwei Jahren zusätzlich in anderen Anwendungsbereichen weiterentwickelt und sieht sich damit auch für die kommenden Markt-Entwicklungen gut gerüstet.