Tourismus bedeutender Wirtschaftsfaktor im Oldenburger Land

Tourismus bedeutender Wirtschaftsfaktor im Oldenburger Land

Tourismus bedeutender Wirtschaftsfaktor im Oldenburger Land

Oldenburg. Welche Bedeutung hat die Tourismusbranche im Oldenburger Land? Welche Rolle spielen Übernachtungs- und Tagestouristen? Wie viele Menschen beziehen ihr Einkommen direkt oder indirekt durch den Tourismus? Die Neuauflage einer Studie der dwif-Consulting GmbH (München), beauftragt von der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), verdeutlicht die wirtschaftlichen Effekte des Tourismus. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2022, dem ersten Tourismusjahr ohne Corona-Lockdown.

Moritz Sporer, Geschäftsführer und Leitung Ökonomische Analysen bei dwif, hat die Studie erarbeitet. Die von ihm festgestellten Kernergebnisse für das Jahr 2022:

§        Es gab 11,5 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben, auf Campingplätzen sowie bei Verwandten und Bekannten,
§        39,4 Millionen Tagesgäste kamen in die Region,
§        dabei wurden 2 Milliarden Euro Bruttoumsatz generiert,
§        dies entspricht einer Wertschöpfung von 974,6 Millionen Euro,
§        das daraus ableitbare Einkommensäquivalent entspricht 37.840 Arbeitsplätzen.

Sporer fasst zusammen: „Die Branche trägt mit 3,3 Prozent zum Primäreinkommen im IHK-Bereich bei“.

„Wenn man alle Tages- und Übernachtungsgäste zusammenzählt, kommen wir auf 50,9 Millionen Aufenthaltstage insgesamt im Oldenburger Land. Damit wurde das Vor-Corona-Niveau 2022 noch nicht erreicht“, erklärt Sporer.

Die Zahl der Übernachtungen in Betrieben ging laut Studie um 5,8 Prozent zurück, die Zahl der Tagesreisen um 3,9 Prozent. „Die durchschnittlichen Tagesausgaben in den einzelnen Marktsegmenten sind in den vergangenen drei Jahren gestiegen und haben der Region damit insgesamt einen Bruttoumsatz von rund 2 Milliarden Euro beschert, der sogar minimal höher lag als 2019“, erläutert Sporer.

Um die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für den Bereich der IHK zu verstehen, seien solche aktuellen und verlässlichen Zahlen zum ökonomischen Stellenwert notwendig, so Carola Havekost, IHK-Geschäftsführerin für den Bereich Tourismus. „Die Studie verdeutlicht, dass es kaum einen Wirtschaftsbereich gibt, der nicht direkt oder indirekt von den Ausgaben der Touristen profitiert.“

Neben den klassischen Anbietern wie Beherbergungs-, Gastronomie- und Freizeitbetrieben sei es eine Vielzahl von Branchen: Einzelhandel, Handwerk, Landwirtschaft, Transportunternehmen, Energieerzeuger und sonstige Dienstleister. Auch den Städten und Gemeinden komme eine starke Tourismuswirtschaft zu Gute. Insgesamt beläuft sich das durch den Tourismus bedingte Steueraufkommen aus Einkommens- und Mehrwertsteuer abzüglich Vorsteuer auf rund 183 Millionen Euro.

„Das unterstreicht die nach wie vor große Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor in der Region“, so Havekost. „Wir müssen dennoch weiter alle Kräfte bündeln und die Region besser vermarkten.“ Dafür setze sich die IHK ein und engagiere sich unter anderem im Beirat der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH, kurz TANO.

Thomas Bruns, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses, gibt zu bedenken: „Die Branche wird nur zu ihrer alten Stärke zurückfinden, wenn wir die größten Risiken für die Unternehmen endlich anpacken“. Bruns nannte die hohen Preise für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe, die Arbeitskosten und den Personalmangel. Ein Lösungsweg könnten nach seiner Auffassung Arbeitskräfte aus Drittstaaten sein, doch die bürokratischen Hürden seien viel zu hoch, bindeten Zeit und Personal, und die Prozesse seien kompliziert. „Zudem fragen sich die Unternehmen, wie es darüber hinaus gelingen kann, mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Gastgewerbe zu begeistern. Die Neuordnung der Ausbildungsberufe in Hotellerie und Gastronomie im letzten Jahr war dafür ein wichtiger und richtiger Schritt.“

Pressemeldung von  IHK Oldenburg