Im Interview Wassertechnik Pro

Der Prozess der Umkehrosmose durch Osmoseanlagen wird auch für Privatanwender immer attraktiver. Wir haben uns mit der Firma Wassertechnik Pro zu einem Interview verabredet, um uns über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren. Doch was sind überhaupt Osmoseanlagen?

Es handelt sich dabei um das Prinzip der Umkehrosmose, bei welchem Wasser durch bestimmte Filtermembrane geleitet wird, um Schadstoffe aus dem Wasser zu filtern. Das Prinzip wird bisher vor allem in der Industrie angewendet, kommt aber auch bei Privatanwendern immer stärker in Mode.

Bei der handelsüblichen Osmoseanlage kommt eine semipermeable Membran zum Einsatz, welche in der Lage ist Stoffe im Molekularbereich auszufiltern. Es handelt sich bei diesem Vorgang also um eine Nanofiltration. Die Membran ist dabei nicht an und für sich wasserdurchlässig, sondern ist in der Lage in der Molekularstruktur Wasser aufzunehmen. Das Wasser diffundiert durch die Membran, da der Osmosedruck hoch genug ist.

Auf der Seite des Rohrwassers, also des noch verunreinigten Wassers herrscht ein Gegendruck, welcher deutlich höher als der natürliche osmotische Druck ist. Durch dieses Prinzip wird die eigentliche Osmose umgekehrt. Aus diesem Grund spricht man auch von der Umkehr-Osmose.

Wir haben uns mit den Experten von Wassertechnik Pro zusammengesetzt, welche Anlagen nach diesem Prinzip sowohl für Privatanwender als auch für die industriellen Anwendungsbereiche fertigen und installieren. Denn eigentlich sollte unser Wasser doch sauber genug sein, um es bedenkenlos trinken oder zum Kochen nutzen zu können.

 

Sind Osmoseanlagenen ein Trend oder eine Notwendigkeit?

„Die zunehmende Nachfrage von Wasserfiltern, insbesondere Umkehr-Osmoseanlagen von Privatkunden ist sowohl Trend als auch Notwendigkeit. Das Verfahren der Wasserfilterung mit Umkehrosmose wird schon lange im industriellen Bereich verwendet. Im internationalen Vergleich ist das Trinkwasser in Deutschland sehr gut. Auch
werden durch die strengen Vorschriften der deutschen Trinkwasserverordnung alle Grenzwerte eingehalten. Das Problem besteht darin, dass diese Grenzwerte zwar engmaschig überwacht, aber seit Jahren kontinuierlich erhöht werden.

Durch die intensive Wassernutzung der Industrie aber auch durch die intensive Landwirtschaft wird das Wasser in Deutschland stark belastet. Beispielsweise gibt es aktuell Berichte, dass aufgrund der intensiven Landwirtschaft die Grenzwerte für Nitrat im Grundwasser regional wesentlich überschritten werden. Diese Belastung schlägt sich dann
auch im Trinkwasser nieder.

Trotz sorgfältiger Aufbereitung des Abwassers und des Grund- und Flächenwassers durch die Wasserversorger steigt die Belastung des Trinkwassers mit Schadstoffen, wie Rückstände von Medikamenten und Pestiziden (Stichwort Glyphosat), hormonähnlich wirkende Stoffe, Weichmacher aber auch Mikroplastik immer mehr an.

Solche Stoffe werden durch die Wasseraufbereitung der Wasserversorger oftmals nicht aus dem Wasser gefiltert. Durch eine private Umkehr-Osmoseanlage als wirksamster Wasserfilter können diese Stoffe aus dem Trinkwasser herausgefiltert werden. Somit wird das grundsätzlich gute Trinkwasser in Deutschland wesentlich aufgewertet und veredelt.“

 

Wo und wie kommt die Technik zum Einsatz ?

„Die Aufbereitung von Wasser durch das Verfahren der Umkehr-Osmose wird in Deutschland meistens in industriellen Prozessen und im Laborbereich verwendet. Hier gibt in Abhängigkeit vom Prozess spezielle Anforderungen an die Reinheit des verwendeten Wassers. In Ländern mit einer kritischen Trinkwasserversorgung (z.B. Amerika oder Asien) ist die Umkehr-Osmose zur grundsätzlichen Nutzung des Wassers als Trinkwasser notwendig.

Dieses Verfahren wird überall also dort eingesetzt, wo hochreines Wasser (sog. entmineralisiertes Wasser) benötigt wird. In Deutschland werden Umkehr Osmoseanlagen vor allem zur Veredelung des Trinkwassers eingesetzt. Für die Aufbereitung von Brunnenwasser oder Wasser in Campinganlagen gibt es einfachere Verfahren der Wasseraufbereitung (z.B. Ultrafiltrationsanlagen), da bei der Umkehrosmose immer auch Abwasser durch die Spülung der Membran entsteht.“

 

Wer ist die Zielkundschaft ?

„Wir beliefern sowohl private Endkunden als auch Gewerbekunden mit Osmoseanlagen und Zubehörartikeln. Dabei haben wir uns auf kleine und kompakte Anlagen spezialisiert. Im industriellen Bereich gibt es vielfältige Anwendungen für die Wasseraufbereitung durch Umkehr-Osmoseanlagen. Aufgrund der benötigten Reinstwassermengen sind hier große und komplexe Anlagen notwendig.

Solche Anlagen bieten wir zusammen mit namenhaften Herstellern als Vertriebspartner an. Im Bereich der Wasseraufbereitung für Laborwasser bieten wir Umkehr-Osmoseanlagen des namenhaften Herstellers MERCK an.“

 

 Kundenservice und eine mögliche Beratung ? Was ist notwendig ?

„Grundsätzlich ist vor Anschaffung einer Umkehr-Osmoseanlage eine intensive Beratung notwendig. Der Markt ist für den privaten Endkunden extrem unübersichtlich und vielfältig, so dass die Auswahl schwerfällt. Es gibt auch viele unterschiedliche Ausführungen an Anlagen. Auch vor der Installation der Anlage sind viele Dinge zu bedenken und eventuell  unabhängig sein.

Wir wollen den Kunden nicht mit kostenintensiven Wartungsverträgen binden. Die reine Installation und Wartung der Osmoseanlage ist jedoch relativ einfach, so dass diese durch den Kunden selbst erfolgen kann. Bei Bedarf vermitteln wir regionale Installateure zur Installation und Wartung der Anlage. Bei Industrie- und Gewerbekunden wird die Installation und Wartung durch Servicepartner übernommen.“

 

Wie schaut das internationales Angebot aus ? Sind Sie international tätig?

„Aufgrund der Beratungsintensität und des Kundenservices haben wir uns auf die deutschsprachigen Märkte (Deutschland, Österreich und Schweiz) spezialisiert. In der deutschsprachigen Schweiz haben wir einen eigenen Service-Partner zur Installation und dem Service der Anlagen vor Ort. Wir sind eine noch kleine Familienfirma und können daher keinen weltweiten Service und Support anbieten. Wenn und die Kunden treu bleiben und wir weiterwachsen, werden wir unser Angebot und unseren Service nachhaltig ausbauen. Nachhaltigkeit ist eines unserer wichtigsten Unternehmensziele.“

(Ende des Interviews)

 

Abschließend können wir sagen, dass wir durch das Gespräch mit Wassertechnik Pro einen sehr guten Einblick in die Osmose-Technik erhalten haben und nun logisch erscheint, warum immer mehr Menschen sich eine eigene Osmoseanlage anschaffen möchten. Da Osmoseanlagen nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern mit einer deutlich schlechteren Trinkwasserqualität enorme Vorteile bieten, liegt dabei selbstverständlich auf der Hand. Vor allem, da die Anlagen ohne elektrische Energie in Betrieb genommen werden können.