20 % der Arbeitsplätze am Airbus-Standort Bremen sind gefährdet – die IG Metall kündigt Widerstand an!

20 % der Arbeitsplätze am Airbus-Standort Bremen sind gefährdet – die IG Metall kündigt Widerstand an!

20 % der Arbeitsplätze am Airbus-Standort Bremen sind gefährdet – die IG Metall kündigt Widerstand an!

Die fünf Bremer Airbus-Betriebe sind überdurchschnittlich vom geplanten Personalabbau betroffen.

Die IG Metall hat am 8. Juli 2020 zu einem bundesweiten Aktionstag in allen Airbus- und PAG-Standorten aufgerufen. In Bremen findet morgen um 12 Uhr eine Kundgebung vor dem Hauptgebäude in der Airbus-Allee 1 statt.

In der letzten Woche haben die Pläne der Arbeitgeberseite immer mehr Form angenommen. Bremen wäre von diesem Personalabbau überproportional hart betroffen, zumal am Bremer Standort fünf Airbus-Betriebe angesiedelt sind: Airbus Operations, Airbus Defence & Space, Airbus Defence & Space Teilbetrieb A400 M, Premium Aerotec GmbH (PAG) und die Ariane Group GmbH.

 

In allen fünf Bremer Betrieben plant der Konzern Personalabbau in unterschiedlichen

Restrukturierungsprogrammen. Zum Teil bestanden diese Pläne schon vor der Corona-Krise und sollen jetzt im Zusammenhang mit der Pandemie weiter durchgesetzt werden. Dazu zählen die Restrukturierungsprogramme “Future Planning” der Airbus Defence & Space sowie “Be Ready” der Premium Aerotec – und nun das Abbauvorhaben “Odyssee” im zivilen Flugzeugbau.

Mit den angekündigten Abbauzahlen wäre der Bremer Standort überproportional betroffen:

  • Mit 441 Beschäftigten steht bei Airbus Operations jeder 6. Arbeitsplatz zur Streichung an;
  • bei der PAG sind es mit 160 Stellen sogar knapp 40 %, die der Arbeitsgeber in seiner Arbeitsplanung nicht ausgelastet sieht.
  • Hinzu kommen angekündigte Abbauzahlen für Airbus Defence & Space aus dem Programm „Future Planning“, das beinhaltet für ADS in Bremen 112 Stellen und für den Teilbetrieb A400M nochmal 203 Stellen. Unabhängig davon stehen für A400M schwierige Zeiten an, denn zusätzliche Arbeitspakete oder Bestellungen für eine sichere Zukunfts-Perspektive fehlen bisher.
  • Und auch bei der Ariane Group in Bremen wird seit letztem Jahr bereits ein Personalabbau-Programm durchgeführt. Hier sollen bis 2022 weitere 87 Stellen gestrichen werden.

Insgesamt könnte dem Airbus-Standort Bremen mit über 5.000 Beschäftigten in den nächsten zwei Jahren ein Personalabbau von etwa 1.000 Beschäftigten drohen. Das Management und die Standortleitungen vor Ort wiederholen immer wieder, dass dieser Abbaukurs alternativlos sei.

Genau das sehen die Betriebsräte und die IG Metall anders! „Mit dieser phantasie- wie innovationslosen Maßnahme eines bloßen Personalabbaus wird die Substanz unserer Standorte gefährdet und geschwächt. Das ist in unseren Augen verantwortungslos und zukunftsgefährdend“, so Dr. Ute Buggeln, Geschäftsführerin der IG Metall Bremen.

“Wir kündigen unseren Widerstand an! Denn längst bietet die Politik Alternativen an, um den Personalabbau zu verhindern: zum Beispiel 24 Monate Kurzarbeitergeld, um Airbus die Personalkosten einsparen zu lassen oder staatliche Fördergelder zur Zukunftsentwicklung. Und mit dem Angebot der IG Metall einer anschließenden Arbeitszeitverkürzung würden die Beschäftigten durch Lohnverzicht einen Eigenbeitrag zur Überwindung der Krise leisten. Doch all das wird von den Airbusverantwortlichen als nicht ausreichend bewertet. Das ist nicht zu akzeptieren”, kommentiert Jens Brüggemann, Betriebsratsvorsitzender von Airbus Operations in Bremen.

Frank Rogalski, Betriebsratsvorsitzender der PAG Bremen, kritisiert: “Der Konzern missbraucht die Corona-Krise, um ein Industriekonzept durchzusetzen, das vor allem Personalabbau vorsieht. Sollte die Unterauslastung bei der PAG dazu führen, dass 160 Stellen bei uns in Bremen abgebaut würden, bekämen wir die Schichten nicht mehr voll besetzt, wir würden die Maschinen nicht mehr effizient laufen lassen können und hätten als PAG Bremen keine Zukunft!”

Auf dem Aktionstag am 08. Juli 2020 beginnt die Kundgebung gegen 12.00 Uhr am Hauptgebäude in der Airbusalle 1, Bremen. Erwartet werden zudem auch Solidelegationen anderer Bremer Betriebe sowie Vertreter*innen der Politik.

Um 13.00 Uhr stehen am IG Metall-Pavillon Vertreter*innen der Betriebe und der IG Metall für Interviews zur Verfügung.

Quelle: Pressemeldung IG Metall Bremen