Regionale Wirtschaft steht hinter dem FMO

Regionale Wirtschaft steht hinter dem FMO

Regionale Wirtschaft steht hinter dem FMO

„Auch in Zukunft werden noch Geschäftsreisen stattfinden. Darum bleiben wir Unternehmer auf lange Sicht auf Flugverbindungen aus der Region hinein in die Welt angewiesen“, erklärte IHK-Vizepräsident Franz-Josef Paus jetzt vor rund 30 Teilnehmern beim IHK-Mittagsgespräch in der IHK in Osnabrück.

Zur Profilschärfung als Geschäftsreise-Flughafen wünschte sich Paus mehr Direktflüge vom FMO in wichtige Wirtschaftsmetropolen wie London oder Paris. „Für die Zeit nach Corona denke ich auch an neue Verbindungen nach Osteuropa, insbesondere nach Polen. Denn Polen ist der Investitionsstandort Nummer eins der regionalen Wirtschaft“, so Paus. Für ihn sei es auch wichtig, dass neben München und Frankfurt weitere Flugdrehkreuze außerhalb des Star-Alliance-Netzwerks der Lufthansa angeflogen würden und auf diese Weise Wettbewerb entstehe. So sei Amsterdam bei Verbindungen in Richtung Südamerika wesentlich besser aufgestellt als die großen deutschen Flughäfen.

„Während an anderen Flughäfen monatelang diskutiert wurde, haben wir es dank einer guten Identifikation unserer Mitarbeiter innerhalb von nur zwei Tagen hinbekommen, unseren Betrieb herunterzufahren und das Terminal zu schließen“, beschrieb FMO-Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz die Anfangsphase der Corona-Pandemie. Das Wiederanlaufen gestalte sich aber insbesondere im touristischen Segment durch die sich ständig ändernden infektionsschutzrechtlichen Vorgaben weiterhin sehr schwierig. Ein Hoffnungsschimmer sei hingegen die nun angekündigte Aufstockung auf vier werktägliche Verbindungen vom FMO nach München. Dies sei, so Schwarz, insbesondere der starken Nachfrage der regionalen Unternehmen zu verdanken.

Für das Jahr 2020 rechnet der FMO aktuell mit einem Passagieraufkommen von rund 250.000 Personen. Damit werden 25 % des Vorjahresniveaus erreicht. Der Rückgang liegt auf dem Niveau des Branchendurchschnitts. Die besondere Herausforderung sei, dass sich der Luftverkehr nur sehr langsam erhole. Branchenexperten gehen davon aus, dass erst im Jahr 2025 die Fluggastzahlen des Jahres 2019 wieder erreicht werden.

„Reisewarnungen sowie sich ständig ändernde Quarantäne- und Testvorgaben führen dazu, dass sich der touristische Luftverkehr inzwischen faktisch in einem zweiten Lockdown befindet. Wir – und damit meine ich auch die Fluggesellschaften – sind aber zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr Nachholeffekte geben wird. Gelingen könne dies aber nur, wenn es verlässliche und langfristig angelegte infektionsschutzrechtliche Vorgaben gebe“, so Schwarz weiter. Er wies darauf hin, dass eine einwöchige Reise in ein Risikogebiet mit den ab Mitte Oktober 2020 geltenden Fristen für Quarantäne, Testzeitpunkt und Testergebnis praktisch bedeute, dass man insgesamt mindestens zwei Wochen nicht an seinen Arbeitsplatz zurückkehren könne.

Prof. Schwarz betonte, dass die aktuell von den kommunalen Gesellschaftern zu beschließenden Mittel für den Ausgleich der coronabedingten Umsatzausfälle bereits erhebliche Einsparungsmaßnahmen des Flughafens vorausgegangen sind. So sei weiterhin ein erheblicher Teil der Mitarbeiter in Kurzarbeit. Der FMO erschließe sich zudem durch die Vermietung von Räumen insbesondere im alten Terminal 1 neue Einnahmequellen. Jüngster Erfolg sei die Ansiedlung der Steuerungszentrale der Goldbeck Parking Service (GPS) GmbH – der früheren OPG Center-Parking – mit mehr als 30 Mitarbeitern.

„Ein Flughafen ist eine langfristig angelegte Verkehrsinfrastruktur wie ein Bahnhof oder eine Autobahn. Es wäre ein Fehler, diese allein durch eine kurzfristige Krisensituation in Frage zu stellen“, unterstrich auch IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf und warb um die weitere Unterstützung durch die kommunalen Gesellschafter. Es sei offenbar zu wenig bekannt, dass der FMO für knapp 3.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze stehe, eine Wertschöpfung von mehr als 180 Millionen Euro erzeuge und für die öffentlichen Kassen jährlichen einen Einnahmenüberschuss in zweistelliger Millionenhöhe erziele.

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer  Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim