Events 2021 durchführen? Aber sicher!
Die Corona-Pandemie hat größere Firmen-Events, Meetings und Tagungen 2020 komplett zum Erliegen gebracht. Viele Firmen zögern noch, für 2021 wieder Veranstaltungen zu planen, doch Eventagenturen locken mit sicheren Konzepten.
Messe Bremen mit Millionenverlusten
Die Corona-Pandemie hat das Messeland Deutschland schwer getroffen. Die Deutsche Messe AG, die unter anderem die Hannover Messe organisiert, erzielte ein Minus von 103 Millionen Euro und konnte nur knapp vor der Insolvenz gerettet werden. In anderen Städten, darunter auch in Bremen, sieht die Lage kaum rosiger aus. Wo normalerweise Oldtimer bewundert und Radrennfahrer bei den SixDays um Sekunden kämpfen, regieren jetzt Masken und Doktorkittel: Die Halle 7 der Messe Bremen wurde zum Impfzentrum des Bundeslandes umgestaltet.
Wann wieder ein regulärer Messebetrieb möglich sein wird, steht nach den vielen Absagen 2020 in den Sternen. Der Messekalender ist weitgehend leer und was überhaupt stattfindet, wurde zum Online-Event umgestaltet, darunter die Bremen Classic Motorshow. Auch die beliebte Jazzmesse jazzahead! hat bereits bekannt gegeben, dass sie vom 29. April bis 2. Mai virtuell stattfinden wird. Konzerte sollen möglichst gestreamt werden. Projektleiterin Sybille Kornitschky von der MESSE BREMEN hofft noch darauf, dass ab April wieder Zuschauer zu Events zugelassen werden und so zumindest vor kleinem Publikum live gespielt werden kann.
Die Eventbranche setzt auf hybride Veranstaltungen
Nicht nur große Messen hoffen auf eine Normalisierung der Lage im Laufe des Jahres. Auch kleinere Unternehmen wie East End, eine erfolgreiche Eventagentur aus Bremen, setzen auf ein Wiederaufleben regulärer Veranstaltungen. Vor allem sogenannte hybride Veranstaltungen liegen voll im Trend. Sie kombinieren die klassischen Events vor Ort mit Online-Übertragungen, die die Teilnahme von Menschen aus aller Welt ermöglicht. Geschäftspartner und Kunden aus anderen Ländern, die Zeit aufgrund von Einreisebeschränkungen und Quarantänevorschriften nicht live vor Ort teilnehmen können, verfolgen die Events am Computerbildschirm im eigenen Büro. Mehr noch, sie können sich über Videokonferenz-Tools einklinken und beispielsweise bei einer Produktpräsentation Fragen stellen. Die Eventagentur betreut das gesamte Event und stellt bei Bedarf auch entsprechende Räume mit der notwendigen Technik für hybride Events zur Verfügung.
Zweifellos kann die Onlinepräsenz niemals die echte Teilnahme an großen Veranstaltungen und den zwischenmenschlichen Kontakt ersetzen. Doch schon im letzten Sommer nach dem ersten Lockdown wurde deutlich, dass viele Unternehmen die Geschäftsreisen ihrer Mitarbeiter nach Corona dauerhaft reduzieren wollten, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstitutes ifo ergab. Die Gründe sind vielfältig. An erster Stelle steht natürlich die Kostenersparnis, wenn Unternehmen weniger Ausgaben für Flug- und Bahntickets, Hotelübernachtungen und Auswärtsverpflegung haben. Für die vielreisenden Mitarbeiter stellt es einen Gewinn an Lebensqualität dar, den vor allem Menschen mit Familie zu schätzen wissen. Papa (und seltener Mama) ist dann weit häufiger im Homeoffice anzutreffen, statt nur am Wochenende daheim. Nicht zuletzt hilft die Reduzierung der Geschäftsreisen Unternehmen auch, sich einen nachhaltigeren Anstrich zu verleihen – stehen doch vor allem umweltschädliche Kurzstreckenflüge, die zum größten Teil von Geschäftsreisenden gebucht werden, am Pranger.
Die größten Umwälzungen stehen noch bevor
Auswirkungen wird dies nicht nur für Messeveranstalter und Eventagenturen haben. Längerfristig dürften auch Hotels, die vor allem auf Geschäftsreisende und Tagungen setzen, Fluggesellschaften und örtliche Taxiunternehmen die Reduzierung der Geschäftsreisen spüren. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Unternehmen, die profitieren: Eventagenturen, die in der Lage sind, überzeugende hybride Veranstaltungen zu organisieren und Software-Unternehmen, die immer bessere und flexiblere Tools für diese Events anbieten, sind nur zwei davon.
Ein Trost dürfte der gebeutelten Messebranche bleiben. Im Privatleben ist das Bedürfnis nach Events und großen Veranstaltungen so groß wie nie zuvor. Der Nachholbedarf und der Hunger auf Erlebnisse dürfte Verbrauchermessen und anderen großen Events einen riesigen Schub verleihen, sobald diese wieder möglich sind. Dann dürfte auch in den Bremer Messehallen wieder Leben und Trubel einkehren.
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