Ausbildung kann auch später anfangen
Oldenburg. Das regionale Handwerk meldet ein kleines Plus bei den neuen Lehrverträgen. Demnach werden 2094 Frauen und Männer das neue Ausbildungsjahr beginnen. Vor einem Jahr lagen der Handwerkskammer Oldenburg zu diesem Zeitpunkt 16 Ausbildungsverträge weniger vor. Es wird also ein Zuwachs von 0,8 Prozent verzeichnet.
Die Gebietskörperschaften pendeln zwischen der Kreishandwerkerschaft (KH) Cloppenburg (plus 4,2 Prozent) bis zur Kreishandwerkerschaft Oldenburg (minus 4,7 Prozent). Die Werte dazwischen lauten: KH Delmenhorst/Oldenburg-Land (plus 3,4), KH Vechta (plus 2,4), KH Ammerland (plus 2,2), KH Wesermarsch (plus 0,7 Prozent) und KH Jade (minus 3,4 Prozent). Im gesamten Kammerbezirk hat es in der großen Gruppe der Elektro- und Metallberufe inklusive Kfz-Mechatroniker einen Zuwachs von 1,5 Prozent gegeben.
Beim Blick auf einzelne Ausbildungsberufe fällt auf, dass sich 38 junge Menschen mehr für den Kfz-Mechatroniker entschieden haben als noch vor Jahresfrist (291 statt 253). Die Zahl der Tischler steigt von 132 auf 142. Die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau für Büromanagement beginnen 87 Personen (Vorjahr: 67). Rückläufig sind die Zahlen bei den Zimmerern (104 statt 120), bei den Metallbauern (112 statt 137) und bei den Feinwerkmechanikern (54 statt 70).
„Die Zahl der Verträge wird sich noch erhöhen, da ein Ausbildungsbeginn zum 1.9. oder später möglich ist“, glaubt Kai Vensler, Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung, an eine Annäherung an das „Vor-Corona-Niveau“. Hier registriert die Kammer noch eine Lücke von elf Prozent. Vensler stellt die Vorteile einer Ausbildung heraus: „Jeder, der einen Beruf von der Pike auf lernt, hat später viel drauf. Auszubildende können sich im Handwerk einbringen und weiterentwickeln. Egal ob Bau, Mode, Technik, Gesundheit oder Genuss: Wer Bereitschaft und Einsatz zeigt, wird zur begehrten Fachkraft ausgebildet.“
Mit der Initiative „Allerhand Ausbildung!“ haben die Handwerkskammer und die sieben Kreishandwerkerschaften im Kammerbezirk auf die Folgen der Pandemie reagiert. „Betriebe und potenzielle Auszubildende konnten nicht wie gewohnt zueinander finden. Alle Informationen werden auf der Internetseite der Handwerkskammer gebündelt“, sagt Kai Vensler. „Alle Berufe werden beschrieben. Es gibt nach Landkreisen sortierte Listen mit noch freien Ausbildungsstellen. Betriebe können über die Seite auch weitere freie Stellen melden.“
Als eine weitere Aktion innerhalb von „Allerhand Ausbildung!“ gewähren Auszubildende aus verschiedenen Berufen durch kurze Interviews einen Einblick in ihren beruflichen Alltag. Sie beschreiben, wie sie den Weg ins Handwerk gefunden haben. Zudem stellt eine Vortragsreihe einen weiteren Schwerpunkt dar. Verschiedene Akteure (Ausbilder, Betriebsinhaber, Auszubildende usw.) stellen sich zu verschiedenen Themen einem interessierten Publikum. Hier können sich sowohl Jugendliche als auch Eltern umfassend und praxisnah informieren.
Mehr Infos: www.hwk-oldenburg.de/ausbildung/allerhand-ausbildung
Quelle Pressemeldung von HWK Oldenburg