Wird Ethereum 2.0 alles verändern?

Wird Ethereum 2.0 alles verändern?

Wird Ethereum 2.0 alles verändern?

Kryptowährungen haben mittlerweile kaum noch einen guten Ruf. Dennoch sind sie beliebte und begehrte Spekulationsobjekte. Als offizielle Währungsalternativen eignen sie sich nur bedingt, vor allem aufgrund ihrer enormen Umweltbilanz. Ebenfalls der stark schwankende Preis ist ein Problem, das nicht von der Hand zu weisen ist. Zumindest ersteres Problem könnte sich in absehbarer Zeit verändern. Mit Ethereum 2.0 wollen die Entwickler der zweitgrößten Kryptowährung eine Revolution einleiten, die den gesamten Markt aufwühlen könnte. Doch zu welchem Preis?

Ethereum 2.0 das steckt dahinter

Die Umweltbilanz von Ethereum ist zwar deutlich besser, als die des Bitcoin, jedoch immer noch sehr schlecht. Nicht zuletzt aus diesem Grund arbeiten die Entwickler, rund um die Währung, an einer Lösung. Diese soll mit Ethereum 2.0 und der Beacon Chain eingeführt werden. Anders als beim bisherigen System, das auf ein Proof-of-Work Verfahren setzt, soll die Beacon Chain, in Zukunft, ein Proof-of-Stake Verfahren einsetzen. Hierbei geht es nicht mehr um die größte Rechenleistung, sondern vielmehr um den Anteil am Netzwerk. Dieser Anteil am Netzwerk errechnet sich zum einen aus der Zeit, die ein Miner dabei ist, als auch aus der Menge der „gestakten“ Summe. Das bedeutet, dass nicht mehr die Rechenleistung darüber entscheidet, wer den nächsten Block bearbeiten darf, sondern ein Algorithmus, der schwerpunktmäßig Großinvestoren und Langzeitminer berücksichtigt. Dadurch können, glaubt man den Entwicklern, 99,95 % des Energiebedarfs eingespart werden.

Welche Probleme gibt es bei der Entwicklung

Ethereum 2.0 klingt wunderbar und absolut wünschenswert, auf den zweiten Blick jedoch bringt das Proof-of-Stake Verfahren viele Probleme mit sich. Zum einen ist die Sicherheit der Blockchain gefährdet. Aktuelle Proof-of-Work Verfahren können nicht voraussagen, welcher Block der nächste Referenzblock wird. Hierbei werden die Ergebnisse mehrerer Blöcke verglichen und entlohnt. Im Falle von Proof-of-Stake ist das allerdings sehr wohl möglich. Damit weiß man wen man manipulieren müsste, bzw. wann man die Blockchain manipulieren kann. 

Ebenfalls ist ein großes Problem das „staken“ (Anlegen), denn private, kleinere Miner, werden hier konsequent ausgeschlossen, solange sie sich nicht einem großen Pool anschließen. Die Mindesteinlage an Ethereum beträgt derzeit 32 Ether, rund 130.000 € um als einzelner „Beacon“ anerkannt zu werden. Das ist eine sehr hohe Einstiegshürde. Wer einmal mit Händlern wie bitqt Erfahrungen gesammelt hat und vielleicht ein paar Tage die Kurse beobachtet hat, weiß wie schnell Preise fallen können. Damit ist das Risiko sehr hoch, zumindest für kleine Anleger, eine große Summe zu verlieren.

Ein weiteres Problem beim System ist die Bildung oligarchischer Systeme. Je mehr jemand in die Blochchain investiert, umso wahrscheinlicher wird es, dass die Wahl auf diese Personen fällt. Damit verdienen vor allem Diejenigen Geld, die viel investieren. Das führt dazu, dass immer weniger einzelne Validatoren am Markt verfügbar sein werden, da man mit einer höheren Investition die Gewinne kleinerer schmälern kann, um sie somit aus dem Markt zu drängen. Das sind derzeit keine idealen Voraussetzungen, aber die Entwickler arbeiten an Lösungen für diese Probleme.

Ethereum 2.0 die Zukunft?

Natürlich wäre es schön in Zukunft 99,95 % des Energiebedarfes einsparen zu können. Trotzdem gibt es Probleme, die gelöst werden wollen. Sicherlich würde es die Umweltbilanz von Kryptowährungen massiv verbessern, wenn ein solches System funktioniert, dennoch gäbe es noch weitere Hürden zu nehmen. Zum einen haben Kryptowährungen, im allgemeinen, keinen guten Ruf, zum anderen sind die hohen Kursschwankungen ein Problem, das gelöst werden müsste. Das kann aber kein Entwickler wirklich nachhaltig beeinflussen. Auch fraglich ist, ob Ethereum 2.0, wenn es zu oligarchischen Systemen kommen würde, nicht eher der Währung einer dystopischen Sci-Fi Geschichte näher kommen würde, als einer ernstzunehmenden Alternative zu klassischem Bargeld, oder staatlichen Digitalwährungen. Die Frage stellt sich natürlich, inwieweit Ethereum 2.0 noch den Grundgedanken einer dezentralen, sicheren und nicht nachverfolgbaren Währung erfüllen würde. Sollten diese Basisfakten nicht mehr gegeben sein, so könnte das Vertrauen der Anleger massiv sinken. Damit vermutlich auch der Preis, was angesichts der hohen Investitionsschwellen, schlimme Folgen hätte.

Was Ethereum 2.0 nun wirklich bringen wird und vor allem, ob sich die Kryptowährung nicht komplett verändern würde, bleibt wohl abzuwarten. Ein Schritt in die richtige Richtung ist auf jeden Fall getan und wenn die Entwickler es gut umsetzen kann Ethereum 2.0 sicherlich eine gute Kryptowährung werden, vielleicht sogar Bitcoin den Rang ablaufen.