Dämpfer für die Euphorie: Sparkassen ohne Krypto-Handel

Dämpfer für die Euphorie: Sparkassen ohne Krypto-Handel

Dämpfer für die Euphorie: Sparkassen ohne Krypto-Handel

Sparkasse bei Krypto-Fans offene Türen ein. Allerdings rudern die Verantwortlichen aufgrund einer Entscheidung des Fachgremiums wieder zurück. Aus dem baldigen Handel mit den Coins wird nichts!

Ende des vergangenen Jahres brachte die Sparkasse mit ihrer Idee, ein eigenes Konto für Kryptowährungen anbieten zu wollen, den Stein der Veränderung ins Rollen. Raus aus dem Unbekannten, hinein in die breite Masse: Die Kryptoszene hatte lange auf einen Ruck seitens eines etablierten Finanzinstitutes gewartet, welches für Rückendeckung und Aufklärung sorgen könnte. Als sich die Sparkasse mit ihrer News an die Öffentlichkeit wandte, schien der Wunsch endlich in Erfüllung zu gehen.

Es kam jedoch anders als erwartet. Über sechs Monate später erfolgt der Rückzug des angekündigten Projektes. Wie eine Beratung und Prüfung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) ergab, sehen die Experten die Zeit für eine Integrierung des Kryptohandels in den klassischen Finanzmarkt noch nicht gekommen. Zwar handelt es sich bei dieser Entscheidung um keine bindende, doch der geäußerte Ratschlag wird von den Finanzinstituten ernst genommen.

Handel muss warten

Für die Kryptoszene ist die jüngst gefallene Entscheidung ein herber Rückschlag. Obwohl es bereits viele seriöse Handelsplattformen auf dem Markt gibt, bei denen sich Einsteiger und Laien über Coins und Kurswerte tagesaktuell informieren können, ist ein Fortschritt in Richtung Zukunft mit den Finanzinstituten derzeit ausgebremst. Somit bleiben Plattformen wie zum Beispiel Bit Index AI denjenigen vorbehalten, die sich einen Überblick über Vergleichsoptionen oder optimale Trading-Entscheidungen verschaffen wollen. Auch bei Mitbewerber eToro gibt es weitere Tools zu entdecken an, die noch mehr Aufschluss über den Markt geben.

Der Plan eines eigenen Kryptokontos hätte die Sparkasse vor allem bei der jungen Zielgruppe nach vorn gebracht. Das angestaubte Image der Filialbanken wäre mit einem Schlag dem ersehnten Verjüngerungsschritt näher gekommen, wenn die Entscheidung der DSGV anders ausgefallen wäre.

Wallet ist einzige Option

Eine komplette Absage gegen die Kryptowährung blieb jedoch aus. Als kleiner Kompromiss gab die DSGV den Einsatz von Wallets frei, die bedenkenlos angeboten werden dürfen. Somit erhalten Sparkassenkunden die Chance, ihre Coins zu verwahren – aber keinen Handel durchzuführen. Die Frage bleibt, ob mit diesem Angebot neue Kunden generiert werden können. Zu groß ist das Mitbewerberfeld, das sich in seiner Gesamtheit der digitalen Lebensweise einer ganzen Generation angepasst hat.

Die Krypto-Bank Nuri war auf dem besten Weg, dieses Angebot gesamtheitlich zu etablieren. Als ausschließliche Krypto-Bank bot sie Wallets, Handel und Trading an – und war mit diesem Paket der Zeit einen Schritt voraus. Die Start-up-Hoffnung Nuri musste Anfang August dieses Jahres allerdings Insolvenz anmelden und aufgrund fehlender Investitionen einen vorläufigen Schlussstrich unter ihre Projekte ziehen. Aufgeben möchten die Berliner jedoch noch lange nicht. Ein gutes Zeichen, um Zweiflern und Kritikern zu beweisen, dass Kryptowährung früher oder später aus der Wirtschaft kaum wegzudenken sein werden.

Es wird noch viel Zeit vergehen, bis sich Bitcoins, Ethereum und Co. ihren Platz auf dem Finanzmarkt erkämpfen. Selbst wenn Länder wie die Schweiz fortschrittliche Wege gehen und Steuerzahlungen mit Krypto-Transaktionen akzeptieren, sind dies positive Einzelfälle. Für die Szene bedeutet dies, weiterhin Aufklärungsarbeit zu leisten und den Coin in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.