Green Deal und EU-Lieferkettenrichtlinie stellen Unternehmen vor Herausforderungen
Oldenburg. Der Green Deal und die geplante EU-Lieferkettenrichtlinie standen im Mittelpunkt des Exportleiterkreises der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK). „Mit dem Green Deal rollt auf unsere Unternehmen etwas zu“, sagt Felix Jahn, IHK-Geschäftsführer für den Bereich Geschäfte weltweit. „Rund 20 Legislativvorhaben sind alleine für das kommende Jahr in der Brüsseler Pipeline.“ Hinzukomme die geplante Richtlinie für ein EU-Lieferkettengesetz, das nach jetzigem Wissensstand im Vergleich zum jüngst verabschiedeten deutschen Pendant deutlich kleineren Unternehmen deutlich mehr Sorgfaltspflichten abverlangen dürfte. Bei allen Maßnahmen brauche es vorab einen Realitätscheck, damit deutsche Unternehmen nicht in Länder außerhalb der EU verdrängt werden, so Jahn weiter.
Julian Schorpp, Referatsleiter Europäische Energie- und Klimapolitik im Brüssler Büro des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und sein Berliner Kollege Philipp Nüßlein, Leiter des Referats Corporate Social Responsibilty, informierten über die Plänen EU-Kommission. Beide machten deutlich, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen für den gesamten EU-Binnenmarkt zwar prinzipiell gut sein. Gleichzeitig müssten die Brüsseler Regulierungsvorhaben auch immer den internationalen Wettbewerb mit großen Playern wie den USA und China, in dem sich unsere Unternehmen befinden, im Blick haben. „Die EU als grüne Insel abgekoppelt vom Rest der Weltwirtschaft“, das funktioniere nicht, sind sich die Experten sicher. Gerade für die vielen kleineren und mittleren deutschen Unternehmen müsse der bürokratische Aufwand klein gehalten werden.
Quelle Pressemeldung von IHK Oldenburg