Auftragsrückgang und aufgestauter Frust über Energiekosten und Bürokratie
Oldenburg. Die trüben Konjunkturaussichten für die deutsche Wirtschaft machen den im Ausland aktiven Unternehmen im Nordwesten zu schaffen. Hinzu kommen die hohen Energiekosten sowie ein aufgestauter Frust über den weiter steigenden bürokratischen Aufwand, der den Firmen abverlangt wird. Dem machten die Unternehmensvertreter beim jüngsten Treffen des Exportleiterkreises der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) deutlich Luft.
Der Kreis, dem rund 50 Vertreter von Unternehmen der Region angehören, war zu Gast beim Maschinenbauunternehmen Herzog GmbH in Oldenburg.
„Die Energiekosten und eine stetig steigende Bürokratie machen es uns schwer, vom Standort Deutschland aus international wettbewerbsfähig zu sein“, so der Vorsitzende Malte Smolna, Geschäftsführer der Cetex-Rheinfaser GmbH aus Ganderkesee. „Gleichzeitig brechen die Auftragseingänge vor allem in der Industrie ein. Viele Unternehmen verschieben daher geplante Investitionen oder überlegen, ob sie eher im Ausland investieren. In diesem schwierigen Umfeld gibt es viel Frust über immer neue Dokumentationspflichten, die der Wirtschaft auferlegt werden wie zum Beispiel mit dem Lieferkettengesetz. Es gibt wenig Optimismus für die Geschäftsaussichten in 2024“, so Smolna.
Verstärkt im Fokus der Unternehmen bleiben Märkte wie die USA und Kanada sowie neben China zunehmend Südostasien mit Ländern wie Thailand, Vietnam, Malaysia und Indonesien. Nach der Überwindung der Corona-Krise würden auch Messen und der persönliche Kundenkontakt wieder an Bedeutung gewinnen. Die Messelandschaft sei allerdings etwas ausgedünnt und die Kosten für Messeteilnahmen und Geschäftsreisen deutlich gestiegen, weshalb die Unternehmen sehr gezielt buchten. Bankenvertreter berichten von einer steigenden Nachfrage nach Absicherungen für Exportgeschäfte.
Pressemeldung von IHK Oldenburg