IHK: Chancengleichheit für Berufsschulen – Steigende Ausbildungszahlen

IHK: Chancengleichheit für Berufsschulen – Steigende Ausbildungszahlen

Oldenburg 10.04.2019: . Die Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft im Oldenburger Land ist nach wie vor groß, berichtet die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK). Zum Ende des letzten Jahres wurden in der IHK-Region 4372 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das ist eine leichte Steigerung von 2,5 Prozent (+ 108 Verträge) zum Vorjahreszeitraum.

„Die Zahlen zeigen, dass die Wirtschaft im Oldenburger Land dem Fachkräftemangel begegnet und mehr ausbildet. Insbesondere im gewerblich-technischen Bereich spüren die Unternehmen den wachsenden Bedarf. Hier wurden 76 zusätzliche Ausbildungsstellen besetzt“, erklärt Stefan Bünting, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Bildung.

Die IHK rechnet in 2019 mit stabilen Ausbildungszahlen. Positiv sei auch die Resonanz auf das 2018 neu eingeführte IHK-Qualitätssiegel TOP Ausbildung, mit dem Betriebe ihre Ausbildungsqualität steigern und so zur Fachkräftesicherung beitragen. Bereits fünf Betriebe haben das Siegel erhalten, rund 70 Unternehmen stehen auf der Interessentenliste.

Für eine funktionierende duale Ausbildung ist gute Unterrichtsversorgung unentbehrlich. Damit die von allen gelobte duale Ausbildung gesichert und gestärkt wird, fordert die IHK Chancengleichheit für Berufsbildende Schulen. „An Gymnasien haben wir seit Jahren eine Unterrichtsversorgung von über 100 Prozent, während die Berufsbildenden Schulen benachteiligt werden. Die Situation wird sich durch die geplante Budgetkürzung von bis zu 60 Prozent weiter verschlimmern“, erläutert Bünting.

Mit diesen Landesmitteln konnten die Berufsschulen bisher eigenverantwortlich Fortbildungen, Dienstfahrten und kurzfristigen Vertretungsunter-richt organisieren. „Wie sollen junge Menschen qualifiziert ausgebildet werden, wenn die Mittel für Lehrerfortbildungen und Vertretungen fehlen? Wir appellieren an das Kultusministerium, den Worten nun Taten folgen zu lassen und die Kürzungen zurückzunehmen“, erklärt Bünting.

„Auch bei der Meisterprämie in Niedersachsen ist das Land in der Pflicht. Es ist ungerecht, dass ein Handwerksgeselle die Meisterprämie zur Weiterbildung erhält und eine junge Fachkraft im IHK-Bereich leer ausgeht“, so Bünting. Die IHK fordert die Meisterprämie auch für die große Anzahl an Fortbildungen für Meister, Fachwirte und andere Aufstiegsfortbildungen in Industrie, Handel und Bankenbereich. Der Grundsatz der Bildungs- und Chancengleichheit müsse für alle Branchen gelten.

Quelle: Pressemeldung IHK Oldenburg