Bremer Gründungspreis 2020 für JUST ADD AI
Das Coronavirus hat viel verändert, auch den Bremer Gründungspreis 2020: Die Sparkasse Bremen verleiht die Auszeichnung in diesem Jahr virtuell. Weil Startups besonders von der Krise betroffen sind, wurde das Preisgeld auf 20.000 Euro verdoppelt. Geehrt werden vier Bremer Gründer – in der Regel ist es sonst nur einer oder eine. Erstplatziert ist das Bremer Unternehmen JUST ADD AI. Es hilft Firmen, Künstliche Intelligenz (KI) bei ihren Geschäften anzuwenden – ganz gleich, welcher Art diese sind.
Normalerweise kommen im Mai rund 600 Gäste zusammen, um im FinanzCentrum Am Brill die Unternehmer-Gala zu feiern. Wegen der Coronakrise musste die Veranstaltung in diesem Jahr abgesagt und die Verleihung des Preises „Unternehmer des Jahres“ auf 2021 verschoben werden. Die Gala bildet alljährlich auch den feierlichen Rahmen für die Ehrung der Gewinner des Bremer Gründungspreises. Die Auszeichnung bekommen Personen, die besonders erfolgreich ein junges und innovatives Unternehmen aufgebaut haben – egal ob im Bereich Handel, Handwerk, Dienstleistung oder Produktion.
Bremer Gründungspreis 2020 geht an vier Unternehmen
Um in der Coronakrise ein Zeichen zu setzen, wird die Verleihung des Bremer Gründungspreises 2020 trotz der Absage der Unternehmer-Gala nicht ausgesetzt – im Gegenteil. „Gerade jetzt, wo es kleinen Unternehmen oft noch schlechter geht als den großen, verdoppeln wir das Preisgeld auf 20.000 Euro“, sagt Dino Zirwes aus dem Corporate Finance-Bereich. Verteilt wird die Summe auf vier Gewinner: Der Erstplatzierte JUST ADD AI erhält 8.000 Euro, die drei Zweitplatzierten My Enso, ELISE und Freiheit Media bekommen je 4.000 Euro. „Weil die Live-Pitches der vier besten Bewerber wegen Corona ausfallen mussten, haben wir uns entschieden, alle vier zu berücksichtigen“, erklärt Dino Zirwes.
Verliehen wird der Bremer Gründungspreis 2020 Ende Juli virtuell per Video. In dem Film hebt Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt die Bedeutung des Preises hervor: „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass wir Gründungen unterstützen und dass wir auch zeigen, dass Gründungen möglich sind.“ Die Qualität der diesjährigen Preisträger zeige, welches Potenzial in Bremen und Bremerhaven vorhanden sei. „Alle Preisträger sind hoch innovativ und bringen Beiträge zur Digitalisierung.“ Senatorin Vogt äußerte zugleich die Hoffnung, dass sich 2021 mehr Frauen für den Gründungspreis bewerben werden. Damit sich Frauen künftig besser angesprochen fühlen, wurde in diesem Jahr der „Bremer Gründerpreis“ in „Bremer Gründungspreis“ umbenannt.
Helge Hußmann, Starthelfer bei der BAB – Die Förderbank, die das Starthaus Bremen als zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem initiiert, zeigt sich von der Qualität der Bewerbungen für den Preis begeistert: „Wir freuen uns über das ausgesprochen hochklassige Teilnehmerfeld mit unglaublich plietschen, engagierten und netten jungen Unternehmen. Es ist ein Vergnügen vor diesem Hintergrund den Gründungspreis mit der Sparkasse Bremen gemeinsam zu organisieren. Die Preisträger spiegeln das hohe Innovationspotenzial Bremens wider.“
Sparkasse Bremen unterstützt Gründungswillige seit jeher
Wer ein Unternehmen gründen will, ist bei der Sparkasse Bremen seit jeher an der richtigen Adresse. Jährlich verzeichnet sie mehr als 240 Kontaktaufnahmen von Gründungswilligen, über 70 Gründungen begleitet sie finanziell. Seit 2017 unterstützt die Sparkasse in Kooperation mit der Initiative „Bremen Startups“ auch Neugründungen: Mit Firmenkundenberater Dino Zirwes steht den Gründerinnen und Gründern ein ausgewiesener Fachmann zur Seite. „Wir coachen, geben Feedback, verweisen auf Fördermöglichkeiten und vermitteln Kontakte. Für Startups ist es schwer, an etablierte Firmen ranzukommen, um mit ihnen zu kooperieren. Da können wir mit unserem Netzwerk helfen“, sagt Zirwes.
Während der Gründerwoche Deutschland 2019 lud die Sparkasse Bremen zur „Macher Messe“ ins Finanzzentrum am Brill – 600 Menschen kamen zum Netzwerken. Vertreten war die Sparkasse Bremen auch auf dem M01N Startup Camp, zu dem 2.000 Besucher kamen. Auch nach dem Einzug in den neuen Hauptsitz im Technologiepark im Oktober 2020 macht die Sparkasse Bremen der Startup-Szene Platz: 400 Quadratmeter steht als Startup-Fläche zur Verfügung, um noch näher an junge Unternehmen heranzurücken.
Der Bremer Gründungspreis ist eingebunden in den bundesweiten Wettbewerb des Deutschen Gründerpreises – der bedeutendsten Auszeichnung für herausragende junge und innovative Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland. Für den lokalen Wettbewerb lobt die Sparkasse Bremen jedes Jahr ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro aus – in diesem Jahr sind es 20.000 Euro. Ziel ist es, einen Beitrag zur positiven Entwicklung des Gründungs-klimas in Bremen zu leisten.
Die Preisträger: JUST ADD AI, My Enso, ELISE und Freiheit Media
JUST ADD AI hilft Unternehmen dabei, Künstliche Intelligenz (KI) in ihrem Geschäftsfeld anzuwenden. „KI zu programmieren ist etwas ganz Anderes als normale Software zu programmieren“, sagt Gründer Roland Becker. „Denn hier lernen wir von Beispielen aus der echten Welt.“ Einsetzbar sei KI in ganz verschiedenen Bereichen. So wurden schon Kameraüberwachungsanlagen mit KI verbessert: Bei den meisten Kameras wird der Auslösemechanismus schon dann aktiviert, wenn sich Bäume im Wind bewegen. „Wir haben ein KI-System gebaut, dass nur die Videos durchlässt, auf denen Personen sind“, sagt Becker.
MyEnso ist ein Online-Supermarkt, über dessen Sortiment die Kundinnen und Kunden mit dem „Wünsch dir was“-Button mitbestimmen können. Gelistet sind Produkte von kleinen Herstellern, geliefert wird bundesweit. Nun sollen stationäre Verkaufsstätten auf dem Land und in Seniorenheimen dazukommen. Angelehnt an Tante-Emma-Läden heißen sie Tante Enso. Die Kundschaft kann entweder online ihre Ware bestellen oder vor Ort einen Einkaufszettel ausfüllen – und später die Ware abholen. Gründer Thomas Bausch lobt Bremen als „tolles Biotop“, in dem Gründer ihre Ideen entwickeln können.
ELISE bietet Software an, mit der Ingenieure einfacher als bisher Bauteile für Flugzeuge, Autos oder Staubsauger entwickeln können. „Die Art und Weise, wie wir heute technische Produkte entwickeln, wird sich grundlegend ändern“, ist Sebastian Müller von ELISE überzeugt. „Ingenieure werden in Zukunft keine Teile mehr von Hand entwerfen und berechnen.“ Vielmehr werden sie mithilfe von Algorithmen Bauteile konstruieren – das Vorgehen nennt sich Generative Engineering. Das 2018 gegründete Unternehmen ist eine Ausgründung des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI).
Freiheit Media ist eine Agentur für digitales Marketing. „Wir bewegen uns rein auf sozialen Kanälen, um dort hauptsächlich E-Commerce-Unternehmen beim Wachstum zu helfen“, sagt Gründer Tin Phan. Dazu wird die Zielgruppe der Auftraggeber analysiert, aber auch geschaut, wie ihr Online-Shop optimiert werden kann. Zusammengearbeitet wird nur mit Kunden, hinter deren Produkte die Gründer auch stehen. „Ich freue mich, dass Unternehmen, die neu gegründet werden, hier in Bremen gut gefördert werden und das ordentlich Bewegung reinkommt“, sagt Tin Phan.
Quelle: Pressemeldung Sparkasse Bremen