IHK sieht gute Geschäftsmöglichkeiten auf der Iberischen Halbinsel

IHK sieht gute Geschäftsmöglichkeiten auf der Iberischen Halbinsel

IHK sieht gute Geschäftsmöglichkeiten auf der Iberischen Halbinsel  

„Spanien und Portugal sind für die deutsche Wirtschaft insgesamt wichtige Handelspartner. Auch die Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat enge Verbindungen zu den beiden Ländern.“ Dies erklärte Franz-Josef Paus, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Außenwirtschaft, jetzt in der digitalen Sitzung des Gremiums. Über 330 regionale Betriebe hätten Geschäftsbeziehungen mit Spanien, damit liege das Land unter den Top-10-Auslandsmärkten der hiesigen Unternehmen. Für Portugal seien die Zahlen aufgrund der geringeren Größe des Landes naturgemäß niedriger, aber immerhin seien knapp 200 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk dort aktiv.

„Die deutsch-spanischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich mit dem Auslaufen der Pandemie inzwischen gut erholt und heute bereits wieder den Stand von 2019 erreicht“, berichtete Dr. Walther von Plettenberg, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer für Spanien in Madrid. Deutschland sei für Spanien einer der wichtigsten Handelspartner und liege in der Rangliste der Einfuhrländer auf Rang 1. Bei den spanischen Ausfuhren belegt Deutschland den 2. Platz. „Die wirtschaftliche Lage in Spanien ist nach dem Aufheben der meisten Corona-Beschränkungen relativ entspannt. Wir sind wieder da, wo wir vor der Krise waren“, erklärte von Plettenberg. „Risiken für die Unternehmen liegen wie auch in anderen Ländern in den gestiegenen Rohstoffpreisen und den Unterbrechungen der Lieferketten“. Auch bei den spanischen Unternehmen gäbe es daher Überlegungen zu Anpassungen bei den Lieferbeziehungen. Sorge bereiten zudem die eher angespannte politische Situation und das hohe Staatsdefizit. Positive Impulse erwartet von Plettenberg aus dem Förderprogramm „Restart Next Generation EU“, aus dem Spanien Zuwendungen in Höhe von 140 Milliarden Euro erhalten soll. Diese sollen vor allem für die Energiewende und die Digitalisierung des Landes aufgewendet werden.

„Auch Portugal unterhält enge wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland“, erläuterte Hans-Joachim Böhmer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Portugiesischen Industrie- und Handelskammer in Lissabon. Die zentralen wirtschaftlichen Indikatoren würden auch beim kleineren Nachbarn in Richtung Aufschwung zeigen. Zudem sorge die kürzlich abgehaltene Parlamentswahl mit ihrem erstaunlich klaren Ergebnis für politische Stabilität. Für deutsche Unternehmen gebe es gute Geschäftsmöglichkeiten im Lande, besonders hervorgehoben wurden die Bereiche Erneuerbare Energien, Umwelttechnik, Gesundheitswirtschaft und Tourismus. „Die portugiesische Wirtschaft ist stark industrialisiert. Das vielfach noch vorherrschende Bild eines Agrarlandes ist längst überholt“, so Böhmer.

„Portugal wird auch als Forschungs- und Entwicklungsstandort immer interessanter. Als diesjähriges Partnerland der Hannover Messe wird es sich als innovativer Technologiestandort präsentieren“, ist sich Böhmer sicher. Auch in Deutschland gesuchte Fachkräfte stehen im portugiesischen Arbeitsmarkt noch zur Verfügung. Um für die deutschen wie portugiesischen Firmen qualifizierte Fachkräfte heranzubilden, sei die Deutsch-Portugiesische Auslandshandelskammer stark in der dualen Berufsausbildung engagiert und arbeite eng mit der portugiesischen Arbeitsverwaltung zusammen.

Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Außenwirtschaft trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim