Nachwachsende Rohstoffe aus vernässten Mooren – eine Chance für den niedersächsischen Moor- und Klimaschutz?

Nachwachsende Rohstoffe aus vernässten Mooren - eine Chance für den niedersächsischen Moor- und Klimaschutz?

Nachwachsende Rohstoffe aus vernässten Mooren – eine Chance für den niedersächsischen Moor- und Klimaschutz?

Landkreis Oldenburg – Die nachhaltige Bewirtschaftung von derzeit noch herkömmlich landwirtschaftlich genutzten Moorböden rückt in Niedersachsen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Probleme, die durch die Entwässerung der Moorböden entstehen werden immer deutlicher. Mit dem Anbau sogenannter Paludikulturen (eine Form der Landwirtschaft, die auf der Nutzung von nassen organischen Böden basiert) wird der Boden geschützt, also der wertvolle Torf erhalten und die Treibhausgasemissionen auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig verspricht man sich durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe unter nassen Bedingungen sowohl die Erbringung von weiteren Ökosystemleistungen als auch die Möglichkeit, nachwachsende Rohstoffe für die Herstellung nachhaltiger Produkte – wie zum Beispiel Dämmstoffe – zu gewinnen.

Auf der anderen Seite gibt es noch viele offene Fragen und Hemmnisse bei der Umsetzung dieses neuen Landnutzungskonzepts. Bei der Entwicklung neuer Produkte stehen wir noch am Anfang. Ein wachsendes Interesse seitens der Unternehmen ist aber festzustellen.

Das aktuell gestartete Verbundvorhaben „Produktketten aus Niedermoorbiomasse“ untersucht innerhalb eines Partnerkonsortiums Produkte, Ökosystemleistungen und Anbau. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Projektträger ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum.

In diesem Vorhaben werden die ersten Pilotflächen für Niedermoor-Paludikultur in Niedersachsen eingerichtet und unter anderem Ernteverfahren erprobt. Die Pilotflächen im Praxismaßstab entstehen in unterschiedlichen Regionen, so dass regionalspezifische Aussagen getroffen werden können.

Am Donnerstag, dem 10. September 2020 findet gemeinsam mit Minister Olaf Lies der Auftakt des Verbundvorhabens statt. Bei der Online-Veranstaltung der Kompetenzstelle Paludikultur Niedersachsen sind Landnutzer, Firmen, Planungsbüros, Naturschützer und Vertreter aus Politik, Behörden und Wissenschaft sowie weitere Interessierte eingeladen per Video-Konferenz teilzunehmen. Die Kompetenzstelle Paludikultur ist ein Projekt des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.

Aktuell sind für die kostenlose Veranstaltung noch Plätze verfügbar. Interessenten können sich online unter www.3-n.info für die Online-Teilnahme registrieren.

 

Quelle Pressemeldung von  Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz