Warum Optionen handeln?

Warum Optionen handeln?

Warum Optionen handeln?

Optionen zählen zu den vielseitigsten Handelsinstrumenten. Mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz lassen sich Trades auf unterschiedlichste Basiswerte durchführen.

Ebenso können mit Stillhalterstrategien kontinuierlich Einnahmen generiert werden. Als Ergänzung eines bestehenden Investment-Portfolios bildet diese Variante ein wirkungsvolles Werkzeug, um die Rendite zu verbessern. Diese Art von zusätzlichen Prämieneinnahmen wird auch gern als zweite Dividende gezählt.

Je nach Anlagehorizont lassen sich sowohl kurz- als auch langfristige Tradeideen in skalierbarem Umfang abdecken.Durch die Hebelwirkung bieten Optionen enorme Chancen, wobei die Risiken definiert und überschaubar sind.

Wie funktioniert nun der Optionshandel? Zuerst wird ein Broker benötigt, der Zugang zu den entsprechenden Terminbörsen bietet. Damit ist gewährleistet, dass die von den Börsen streng überwachten und standardisierten Optionen ge- und verkauft werden können. Die Sicherheit dieser Transaktionen ist damit für beide Parteien gewährleistet.

Dann kann es losgehen. Eine Option bezieht sich immer auf einen Basiswert, hier finden sich viele liquide Aktien, ETFs, Indizes, Futures, Rohstoffe, Edelmetalle und weitere Assets. Doch worin liegt nun der Vorteil einer Option im Vergleich zu einem direkten Trade im Basiswert? Zuerst sei hier der deutlich geringere Kapitalbedarf genannt.

Zwei Beispiele für Optionsgeschäfte

Nehmen wir als Beispiel die Aktie von Amazon (AMZN). Nach dem Split liegt der Kurs aktuell um die 110 US-Dollar. Um von einer Kursbewegung profitieren zu können, wird schon eine gewisse Anzahl an Aktien benötigt. Nehmen wir 100 Stück, damit wäre ein Kapital von $11.000 nötig, um eine Position zu eröffnen. Steigt der Aktienkurs um einen Dollar, ist die Position bereits 100 Dollar im Gewinn. Auf das eingesetzte Kapital sind dies lediglich 0,91 Prozent.

Eine Kaufoption (Call) mit Basispreis 110 (also am aktuellen Kurs) und 45 Tagen Laufzeit kostet dagegen 700 Dollar und berechtigt zum Erwerb von 100 Aktien. Legt der Aktienkurs um einen Dollar zu, gewinnt diese Option circa 50 Dollar (der Gewinn ist abhängig vom Delta). Auf den Preis der Option gesehen, gewinnt der Trade bei einem Anstieg des Aktienkurses von einem Dollar bereits 7,1% auf das riskierte Geld.

Ein weiterer Vorteil von gekauften Optionen ist der Umstand, dass nicht mehr als das eingesetzte Geld verloren werden kann. Im Beispiel ist das Risiko also auf die gezahlten 700 Dollar begrenzt, sollte Amazon im Kurs deutlich fallen. Bei einem Direktinvestment ist der Verlust ebenfalls auf das eingesetzte Geld begrenzt, hier liegt das Risiko jedoch bei 11.000 Dollar.

Natürlich können die Aktien bei einer bestimmten Verlustschwelle wieder verkauft werden, und genau das geht auch mit der Option. Sowohl im Gewinn als auch im Verlust lässt sich die Position innerhalb der Laufzeit schließen und die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis realisieren.

Auch für Trades auf fallende Kurse gelten diese Regeln. Eine gekaufte Put-Option steigt im Preis, je weiter der Kurs des Basiswerts fällt. Für das Amazon-Beispiel wäre auch hier ein Einsatz von 700 Dollar nötig, um für die nächsten 45 Tage an Kursverlusten in der Aktie zu profitieren. Ein solcher Put verbrieft das Recht, 100 Aktien zum Basispreis von 110 Dollar an den Verkäufer der Option abgeben zu können. Sollten 100 Aktien im Depot sein, lassen sich auf diesem Weg Kursverluste absichern und die Position für diesen festgelegten Preis verkaufen.

Sind die Aktien nicht im Besitz, kann der Put einfach während der Laufzeit wieder an der Börse verkauft und der entstandene Gewinn bzw. Verlust realisiert werden, wobei letzterer auch im Fall des Puts auf den Kaufpreis der Option begrenzt ist.

Vor- und Nachteile des Optionshandels

Neben den Vorteilen des geringen Kapitalbedarfs und der Hebelwirkung hat diese Art des Tradings auch einen Nachteil: Der Kurs des Basiswerts muss sich entsprechend bewegen, um einen Profit zu generieren. Stagniert der Kurs bis zum Verfallstag, baut sich der Zeitwert der Option ab und im schlechtesten Fall verfällt sie wertlos. Beim Call aus dem Beispiel würde dies eintreffen, wenn der Aktienkurs am letzten Tag unter 110 Dollar notiert, für den Breakeven muss der Kurs sogar bis 117 Dollar steigen. Ähnlich gestaltet es sich beim Put – um den Einsatz herauszuholen, müsste Amazon am Verfallstag unter 103 Dollar gefallen sein.

Auf der Seite des Stillhalters lässt sich genau dieser Umstand jedoch für Profite nutzen. Das ist der nächste Vorteil von Optionen: Sie können auch verkauft werden, wobei der Zeitwertverfall dem Verkäufer zugute kommt. Sollte der Aktienkurs stagnieren, kommt dies dem Trader sogar entgegen. Für den Verkauf von Optionen wird in der Regel ein Basispreis gewählt, der vom aktuellen Aktienkurs weiter entfernt ist.

Die Chancen der Optionen überwiegen in meinen Augen deutlich die Risiken und bieten enorme Möglichkeiten, um Tradeideen umzusetzen. Da sich Optionen auch kombinieren lassen, ergeben sich vielfältige Ansätze, um in unterschiedlichsten Marktsituationen zu profitieren.