Geld oder Gold – Gibt es einen zuverlässig Schutz vor der Inflation?
Gold kann gegen Inflation absichern. Bei der Anlage in den Sachwert gilt es aber, wichtige Prinzipien zu beachten.
Wenn am Anlegermarkt die Angst vor der Inflation steigt, ist die Zeit für Gold gekommen. Weil das Vorkommen von physischem Gold begrenzt ist und das Metall durch keine Maßnahmen der Geldpolitik abgewertet werden kann, wird es unter Anlegern oft für die Absicherung eines Depots empfohlen. Doch wird es diesem Ruf tatsächlich gerecht?
Geld oder Gold – Gibt es einen zuverlässig Schutz vor der Inflation?
Schützt Gold bei der Inflation? Bei vielen Anlegern gilt Gold als ein probates Mittel zur Absicherung gegen die Inflation. Doch anstatt gegen den Verlust von Kaufkraft zu schützen, kann das Ganze auch zu einer Art Glücksspiel werden. Denn so makellos ist die Performance des Edelmetalls nicht. Das jedenfalls zeigt die Auswertung historischer Daten, die jetzt von Analysten aus den USA vorgenommen wurden.
Einen sicheren Schutz vor der Inflation bietet nach Aussage der Experten ein Investment, wenn sein Wert immer in den Zeiträumen steigt, in denen auch die Inflation anzieht. Über die Jahre betrachtet ist das beim Goldpreis aber nicht durchgehend der Fall.
Im Gegenteil: Wie die US-amerikanischen Marktanalysen ergaben, ist der Goldpreis in Phasen einer hohen Inflation sogar teilweise gesunken. So lag die jährliche Inflationsrate in den USA in der Zeit von 1973 bis 1979 im Schnitt bei 8,8 Prozent. Parallel dazu lieferte ein Investment in Gold hervorragende Erträge von bis zu 35 Prozent. In der Zeit von 1980 bis 1984 verlor der Preis für Gold dann durchschnittlich zehn Prozent bei einer jährlichen Inflationsrate von 6,5 Prozent. Zwischen 1988 bis 1991 lag die Inflationsrate im Durchschnitt bei 4,6 Prozent, während Gold zur gleichen Zeit rund 7,6 Prozent verlor.
Uneingeschränkt ist der Schutz von Gold bei einer Inflation also nicht.
Allerdings umfassen diese Analysen der Investoren immer nur relativ kurze Zeiträume. Über mehrere Jahrzehnte hin betrachtet fallt die Langzeitbilanz für Gold viel besser aus. Geht es um lange Phasen, dann wird dieser Sachwert seinem Ruf besser gerecht, stark gegen die Inflation zu wirken.
Was verhält sich Gold bei der Inflation?
Sind die Zeiten unsicher, greifen nicht nur Anleger nämlich verstärkt auf Sachwerte wie Gold zurück. Das lässt den Preis geradezu nach oben schießen. Auch Menschen mit einem hohen Bedürfnis nach Sicherheit setzen auf Gold, Barren oder vergoldeter Schmuck wandert dann in die Tresore. Der Effekt: Galoppiert die Inflation, wird das Papiergeld kräftig entwertet. Sachwerte wie Gold aber bleiben stabil. Allerdings zeigt auch beim Goldpreis der Pfeil nicht nur nach oben.
Das liegt auch am Handeln der Notenbanken. Um gegen die Inflation anzukämpfen, haben viele Institute ihre Leitzinsen zuletzt angehoben und werden die Zinsschraube wohl auch noch weiter anziehen. Geld entwertet aber nur, wenn für Sparer die Zinsen negativ sind. Goldbarren und vergoldeter Schmuck dagegen wirft gar keine Zinsen ab. Als Geldanlage sind diese Sachwerte also in dem Moment uninteressant, wenn das reale Zinsniveau nach oben geht.
Was wird Gold in 10 Jahren Wert sein?
Der Attraktivität von Geld tut das keinen Abbruch. Zwar schwankt der Preis für das Edelmetall immer sehr stark und tritt zum Teil auch die eine oder andere Talfahrt an. Insgesamt aber bleibt Gold als Investment höchst attraktiv. Zieht die Inflation an, zeigt der Pfeil für den Goldpreis nach oben. Normalisiert sich die Lage, geht er etwas zurück, ohne aber zu stark zu fallen. So erreicht er im Laufe der Jahre ungekannte Höhen. Wer etwa zu Beginn des 21. Jahrhunderts 100 Dollar in Gold investierte, hat bis heute den sechsfachen Wert realisiert. Das wird sich in den kommenden Jahren auch weiter so fortsetzen, sagen führende Ökonom. Die Optimisten unter ihnen rechnen sogar damit, dass eine Feinunze Gold bis zum Jahr 2030 mehr als 7000 Dollar kosten wird.
Kann Gold wertlos werden?
Gold kann also gar nicht wertlos werden. Aus Sorge vor der Geldentwertung und aus Angst vor dem Währungscrash lohnt es sich immer auch, über eine Anlage in das edle Metall nachzudenken. Anleger sollten sich am besten darauf einstellen, dass der Goldpreis starken Schwankungen unterworfen ist und negative Phasen auch mal aussitzen. Oft entwickelt er sich in die entgegengesetzte Richtung der Aktienkurse. Fallen diese, sichert das Edelmetall das Depot also insgesamt sehr gut ab.
Was sollte man vor einer Inflation tun?
Wer in Gold investierten will, sollte einige Regeln beachten:
- Münzen, Barren und vergoldeter Schmuck können gegen Geldentwertung sichern.
- Vor dem Kauf des Edelmetalls lohnt sich ein Preisvergleich.
- Physisches Gold sollte nicht mehr als zehn Prozent des Vermögens ausmachen.