Abfallstoffe aus der Industrie richtig beseitigen
In der Industrie spielt nicht nur die Produktion der Waren eine Rolle. Während der Herstellung fällt viel Ausschuss an. Das ist gerade dort der Fall, wo chemische Verfahren eingesetzt werden. Wie wird der entstandene Industrieabfall richtig entsorgt und worauf müssen moderne Unternehmen bei der Entsorgung achten?
Was passiert generell mit chemischen Industrieabfällen?
Für die Entsorgung chemischer Abfälle gibt es in Deutschland feste Regeln. Sie legen fest, dass die Abfälle in getrennten und verschlossenen Behältern entsorgt werden müssen. Die Abfälle werden dabei mit einem Abfallschlüssel gekennzeichnet. Dieser bezeichnet die jeweiligen Abfallgruppen so, dass sie im Folgenden bestimmten Gruppen eindeutig zugeordnet werden können. Der Zuordnung entsprechend werden unbedenklichere Abfälle in einer Sonderverbrennungsablage abgegeben.
Andre Flüssigkeiten werden speziellen Behandlungsverfahren zugeführt. In deren Rahmen werden sie verdünnt und auf eine Art und Weise behandelt, die Gefahrenstoffe reduziert. Am Ende einer solchen Behandlung sind eine Entsorgung oder weitere Verwertung möglich. Damit es beim Sammeln des Abfalls, der Lagerung und dem Transport zu Behandlungsverfahren keine Unfälle gibt, sollten professionelle Sammelbehälter und funktionale Kippbehälter bei der Entsorgung der Industrieabfälle eingesetzt werden.
Wie werden Chemieabfälle von Privatpersonen und Unternehmen entsorgt?
Der Gesetzgeber macht bei der Entsorgung von Chemieabfällen einen Unterschied zwischen privaten Haushalten und Unternehmen. Privathaushalte können Chemikalien an spezielle vorgesehenen Stellen abgeben. Es gibt hierfür städtische Sammelstellen und Wertstoffhöfe, die Ansprechpartner für die Entsorgung sind. In manchen Fällen nehmen die Hersteller von Produkten giftige Abfälle zurück und kümmern sich selbst um die Entsorgung von Gefahrenstoffen. Die verbreiteten Sammelbehälter zur Rückgabe von Altbatterien sind ein Beispiel für eine solche Rücknahme.
Unternehmen sind auf der anderen Seite dazu verpflichtet, einen externen Dienstleister mit der Entsorgung zu beauftragen. Dieser Dienstleister muss die Entsorgung übernehmen und exakt dokumentieren. Als professionelle Anbieter aus der Branche richtigen sie sich exakt nach gesetzlichen Vorschriften. Die unterschiedliche Behandlung von Unternehmen und Privathaushalten lässt sich durch zwei Gründe begründen. Erstens fallen bei der industriellen Verarbeitung oftmals enorm giftige Gefahrenstoffe an. Zweitens ergibt sich in der industriellen Produktion eine größere Menge an Abfällen.
Welche Vorschriften regeln die Entsorgung von Gefahrenstoffe näher?
Die Entsorgung von Abfällen wie Beton und Geröll ist nicht schwer. Vor allem Chemikalien sind mit Gefahren verbunden und unterliegen gesonderten Vorschriften. Umgangssprachlich werden diese Art von Abfälle als Sondermüll bezeichnet. Sonderabfälle sind durch entsprechende Embleme gekennzeichnet und dürfen an keiner Stelle gemeinsam mit normalen Abfällen entsorgt werden. Wichtig ist an erster Stelle die getrennte Lagerung.
Die exakten Regelungen der weiteren Entsorgung sind in Verwaltungsvorschriften der Bundesländer geregelt. Eine verbindliche bundeseinheitliche Regelung gibt es nicht. Was im einen Bundesland erlaubt ist, muss im anderen nicht automatisch eine hinreichende Regelung sein. Unternehmen müssen sich über die geltenden Vorschriften ihres eigenen Bundeslandes informieren. Die richtigen Ansprechpartner dafür sind die Gewerbeabfallberater der Kommunen oder Landkreise. Ihre Kontaktdaten lassen sich über das jeweilige Amt für Abfallwirtschaft herausfinden.
Was ist im Umgang mit Gefahrenstoffen auf dem Unternehmensgelände zu beachten?
Richtige Lagerung und Umgang mit Chemieabfällen sind enorm wichtig. Es geht bei chemischen Industrieabfällen nicht allein um die fachgerechte Entsorgung. Die Frage der Gesundheit am Arbeitsplatz spielt an der Stelle eine große Rolle. Bei unsachgemäßer Lagerung können Gefahrenstoffe austreten, Personen gefährden und die nähere Umgebung negativ beeinträchtigen. Mancher Gefahrenstoff kann sich bei unsachgemäßer Lagerung nicht nur über das Wasser, sondern auch über die Luft in der Umgebung verbreiten. Unternehmen sind dazu verpflichtet, das beim Umgang mit Industrieabfällen auf allen Ebenen zu vermeiden.
Die sogenannte Gefahrenstoffverordnung trifft präzise Regelungen hierzu. Nach der Verordnung müssen giftige Abfälle geschlossen gelagert werden, so dass sie nicht in die Umwelt austreten oder zum Gesundheitsrisiko für Arbeiter werden können. Im Falle von besonders giftigen Abfällen ist sogar die Lagerung in eigenen Lagerräumen oder speziellen Sicherheitsschränken vorgeschrieben. Die Unternehmen müssen die gelagerten Stoffe zudem in einem dafür aufgesetzten Verzeichnis dokumentieren.