Spritzguss – Technologie mit großer Zukunft
Ungefähr 70% der Firmen, die im Bereich Kunststoffverarbeitung tätig sind, arbeiten auch mit der Spritzguss-Methode. Man rechnet mit circa 1 Million Spritzgussmaschinen, die weltweit aktuell in den Unternehmen eingesetzt werden.
Der Erfolg der Spritzguss-Technologie basiert auf den flexiblen Einsatzgebieten der Produkte. Sie bietet die Möglichkeit Massenproduktion zu einem günstigen Preis zu betreiben. Gleichzeitig ist die Qualität der Produkte sehr hochwertig und erlaubt ihren sicheren Einsatz in den unterschiedlichsten Industriezweigen.
Wie funktioniert Spritzguss?
Beim Spritzgießen wird ein Kunststoff durch Wärme in den flüssigen Zustand versetzt – also plastifiziert. Anschließend wird er mit einer Düse in eine Art Schablone gespritzt. Diese Schablone nennt man in der Fachsprache Spritzgieß-Werkzeug. Es beherbergt einen Hohlraum und somit nimmt der Kunststoff dessen Form an. Dort lässt man das Material abkühlen, damit es wieder fest wird. Nun wird das Werkzeug geöffnet und das fertige Teil lässt sich entnehmen.
Die Endprodukte sind sehr vielseitig einsetzbar. Man unterscheidet daher beim Spritzgießen verschiedene Kategorien:
A-Teile – Präzisionsteile – sehr hohe Anforderungen
B-Teile – technische Teile – hohe Anforderungen
C-Teile – geometrisch einfache Standardkunststoffen – geringen Anforderungen
Somit zeigt sich, dass die Bandbreite an möglichen Kunden sehr groß ist.
Die Verbindung zwischen Spritzguss und Werkzeugbau
Wie bereits erwähnt, ist eine der entscheidenden Komponenten beim Spritzguss das Werkzeug, welches den Teilen seine Form gibt. Seiner Qualität kommt eine ebenso große Bedeutung zu, wie die der eingesetzten Materialien.
Für jedes unterschiedliche Fertigungsteil ist ein anderes Werkzeug erforderlich. Bevor also die Produktion starten kann, muss es zunächst von einem Spezialisten im Bereich Werkzeugbau angefertigt werden. Dadurch entstehen gleich zu Beginn hohe Kosten. Je nach Größe der Serie amortisieren sich diese aber umso mehr, je mehr Teile damit produziert werden. Aus diesem Grund ist das Spritzgussverfahren kostentechnisch immer dann am sinnvollsten, wenn es um die Massenproduktion von Kurstoffteilen geht. Für Spezialprodukte in kleinen Serien sind andere Verfahren besser geeignet.
Die Zukunft der Spritzguss-Technologie
Aktuell dreht sich auch in dieser Branche alles um das Thema „Industrie 4.0“ – und der perfekten Verzahnung von Produktion und der digitalen Welt. Eine Studie des VDI hat ergeben, dass im Bereich der Spritzguss-Herstellung noch viel Optimierungsbedarf vorhanden ist. Dieses Einsparpotenzial gilt es zu heben, durch die kontinuierliche Verbesserung der Abläufe. Des Weiteren, durch die regelmäßige Integration von technischen Innovationen in den Produktionsprozess. Aus diesem Grund ist im Spritzguss-Bereich in den nächsten Jahren noch mit weiteren Kostensenkungen zu rechnen. Das macht die Methode zunehmend günstiger und attraktiver.
Weitere Vorteile ergeben sich durch Innovationen im Bereich der Werkstofftechnik. Die eingesetzten Materialien werden zunehmend besser, leichter und stabiler. Auch hier ist mit weiteren Verbesserungen in der Zukunft zu rechnen.
Hervorzuheben sind aktuell die neuen Methoden zur Herstellung und Verwendung von amorphen Metallen. Das sind Stoffe, die nicht aus Metall sind, aber deren wichtigste Eigenschaften besitzen: immens hohe Stabilität und Leitfähigkeit.
Es tut sich also einiges im Bereich Spritzguss und die Branche erweist sich als zukunftsträchtiger Innovationsmotor, die das Potenzial hat einige, kleinere Revolutionen in der Industrie voranzutreiben.
