Der Boom der additiven Fertigung – des 3D Drucks

Der Boom der additiven Fertigung – des 3D Drucks

Als die ersten 3D Drucker nach der Jahrtausendwende in größerem Maßstab zum Einsatz kamen, gab es weltweit einen regelrechten Hype. In den letzten zehn Jahre wurde es sehr ruhig um die additive Fertigung, wie der 3D Druck in Fachkreisen genannt wird – völlig zu Unrecht, wie Experten meinen. Sie erwarten einen Boom dieser interessanten Technologie.

 

Dreidimensionale Teile aus dem Drucker – eine Technologie mit viel Potential

Unter dem Oberbegriff der additiven Fertigung beziehungsweise Additive Manufacturing (AM) werden Fertigungsverfahren zusammengefasst, bei denen flüssige oder feste Materialien unterschiedlichster Art Schicht für Schicht aufgetragen werden. Mit dieser Technologie ist es möglich, dreidimensionale Werkstücke effektiv herzustellen. Im Vergleich zu konventionellen Technologien bietet das Verfahren viele Vorteile. Der Materialverbrauch ist gering und es lassen sich selbst komplizierte geformte Teile mit vielen Details in äußerster Präzision herstellen.

Die ersten 3D Drucker erregten große Aufmerksamkeit und jeder Beitrag in den Medien fand auch bei Laien reges Interesse. Doch die publikumswirksame Darstellung weckte Hoffnungen, die in der Pionierphase der revolutionären Technik enttäuscht werden mussten.

Dieses Auf und Ab der Erwartungen spiegelt sich in den Aktienkursen von Firmen wie 3D Systems oder Stratasys eindrucksvoll wider. In der Anfangsphase explodierten die Kurse der US-amerikanischen Marktführer förmlich und vervielfachten sich im Zeitraum zwischen 2009 und 2014. Doch die Euphorie war nicht von Dauer. Es zeigte sich, dass die Industrie die neue Technik wesentlich zögerlicher annahm, als gehofft. Die schwachen Absatzzahlen zeigten Wirkung. Dem Höhenflug an der Börse folgte ein dramatischer Absturz der Aktienkurse.

 

Anwendungsmöglichkeiten des 3D Drucks

Die Einsatzgebiete von 3D Druckern sind äußerst vielseitig und immer noch werden neue Bereiche erschlossen. In der Medizintechnik spielt der 3D heute schon eine wichtige Rolle. Orthopäden und Zahntechniker nutzen die additive Fertigung, um passgenaue Prothesen zeit- und kostensparend herzustellen.

Konstrukteure und Ingenieure, wie die der Firma fkm.de,  nutzen 3D Drucker, um Funktionsprototypen herzustellen und Entwicklungen schnell zu erproben. Große Hoffnungen setzt die Industrie auf die bedarfsgerechte Fertigung von Ersatzteilen. Mit Hilfe der additiven Fertigung ist es möglich, kleine Losgrößen wirtschaftlich herzustellen. Die Deutsche Bahn nutzt diese Möglichkeit bereits. Einige Ersatzteile für ICEs kommen bereits aus dem 3D Drucker.

 

Additive Fertigung an der Schwelle zur Serienfertigung

Selbst Massenware wie Turnschuhe oder Brillen lassen sich mit 3D Druck perfekt an die Anatomie des Trägers anpassen. Diese Möglichkeiten werden von einigen Herstellern heute bereits genutzt. Aber auch in der Serienfertigung kommen additive Verfahren immer häufiger zum Einsatz.

 

KMU können Förderung beantragen

Schon heute zeichnet sich ab, dass die additive Fertigung kein Verfahren ist, dass einzelnen Wirtschaftsbereichen wie der Luft- und Raumfahrt oder Forschungseinrichtungen vorbehalten sein sollte. Um kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung von 3D Drucktechnik zu unterstützen, wurde das EU-Projekt AMable gestartet. KMU haben jetzt die Möglichkeit, sich um Fördergelder zu bewerben. Gesucht werden zündende Idee für additiv hergestellte Produkte.

Wer sich um eine Förderung bemüht, muss den wirtschaftlichen Aspekt der innovativen Fertigung darstellen. Wie wird sich das Produkt auf dem Europäischen Markt behaupten, welcher Umsatz ist zu erwarten und zu welchen gesellschaftlichen Veränderungen wird der Einsatz der neuen Technologie voraussichtlich führen? Unternehmen, die auf diese Fragen schlüssige Antworten geben, dürfen mit einem Zuschuss von 5.000 bis 60.000 Euro rechnen.

 

3D Druck auf der EMO in Hannover

Sie möchten sich genauer über additive Fertigungsverfahren informieren? Dann sollten Sie vom 16.9. – 212.9.2019 die EMO in Hannover besuchen. Auf der Weltleitmesse für Metallbearbeitung spielt das Thema additive Fertigung in diesem Jahr eine besondere Rolle. Im AM Circle präsentieren Dienstleister, Software-Firmen und Maschinenbauer, welche Möglichkeiten die innovative Technik schon heute bietet. Nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie sich von Experten beraten, wie Ihr Unternehmen mit Hilfe der 3D Drucktechnik die Rentabilität weiter steigern und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten kann!