Bei Airbus spitzt sich der Konflikt zu. Management beharrt auf Abbauzahlen und droht mit betriebsbedingten Kündigungen!

Bei Airbus spitzt sich der Konflikt zu. Management beharrt auf Abbauzahlen und droht mit betriebsbedingten Kündigungen!

Bei Airbus spitzt sich der Konflikt zu. Management beharrt auf Abbauzahlen und droht mit betriebsbedingten Kündigungen!

Am Dienstag, den 08.09.2020 ruft die IG Metall zu einem bundesweiten Aktionstag an den Airbus-Standorten auf. In Norddeutschland betrifft das die Airbus-Werke in Bremen und Hamburg sowie die Premium Aerotec-Werke in Nordenham, Stade und Varel. Unter dem Motto „Wenn wir zusammenhalten ist alles möglich“ sollen die Aktionen den Druck auf die aktuellen Verhandlungen der IG Metall und des Konzernbetriebsrats mit dem deutschen Airbus-Management erhöhen.

 

In Bremen findet der Aktionstag um „5 vor 12 Uhr“ als Kundgebung vor dem Airbusgebäude, Airbus-Allee 1 statt. Es sprechen Ute Buggeln, IG Metall Bremen sowie die Betriebsräte der Betriebe am Bremer Standort. Gastredner ist der Konzernbetriebsratsvorsitzende Holger Junge.

„Die aktuelle wirtschaftliche Situation stellt hohe Anforderungen an die Maßnahmen und Instrumente, um die Zeiten der Krise bei Airbus zu überbrücken. Es ist daher nicht zu akzeptieren, wenn das Unternehmen ausschließlich auf den massiven Abbau von Arbeits- und Ausbildungsplätzen setzt. Statt in Massenentlassungen zu laufen, ringen wir in den aktuellen Verhandlungen um innovative Lösungen, damit Beschäftigung und Kernkompetenzen an den Standorten gesichert und die Werke für die Zukunft gut auf-gestellt werden können“, so Ute Buggeln, Geschäftsführerin der IG Metall Bremen.

Derzeit verhandelt der Konzernbetriebsrat mit dem Management über einen Interessenausgleich und Sozialplan zur Ausgestaltung von Aufhebungs- und Vorruhestandsverträgen. Zusätzlich fordert die IG Metall am kommenden Montag das Unternehmen zu Tarif-verhandlungen über den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen auf.

Betriebsräten und IG Metall geht es um Maßnahmen, mit denen es gelingt, für Airbus eine Brücke in die Zukunft zu bauen. Diese Maßnahmen umfassen u.a. Nutzung der 24 Monate Kurzarbeit, die Anwendung einer kollektiven Arbeitszeitverkürzung, die Erhöhung der Auslastung durch Insourcing von fremdvergeben Arbeiten und Qualifizierungsmaßnahmen mit Rückkehrrecht ins Unternehmen. Zusätzlich fordert die IG Metall verbindliche und konzernübergreifende Zukunftskonzepte für den Airbus-Standort Bremen und für die Premium Aerotec AG (PAG). Denn sowohl der Airbus Standort Bremen wie auch die PAG sind von dem geplanten Stellenabbau besonders hart betroffen. Zu-dem gibt es erste Anzeichen, dass am Bremer Standort im Zuge der Umstrukturierung die Kernkompetenz der Flügelausrüstung des A330 und A350 erneut infrage gestellt wird.

„Die Debatte um die Zukunft der Flügelausrüstung als eine der zentralen Kernkompetenzen des Standorts führt zu großer Unruhe bei den Beschäftigten. Wir erwarten daher vom Unternehmen ein klares Bekenntnis zur Zukunft des Standorts. Dazu gehört vor allem die Beteiligung an Fertigungs- und Entwicklungskomponenten. Auf keinen Fall dürfen wir von der Wertschöpfungskette und der Entwicklung vom Kerngeschäft von Air-bus, nämlich vom Bau neuer Flugzeuge, abgekoppelt werden“, so Torsten Olthoff, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Airbus Operations Bremen.

Eine weitere zentrale Forderung der IG Metall ist der Erhalt aller Ausbildungsplätze und die Sicherung der Übernahme nach der Ausbildung. Die Ankündigung des Unternehmens, im kommenden Jahr die Ausbildungszahlen bundesweit um mehr als die Hälfte zu reduzieren, stößt bei Betriebsrat, Belegschaft und der IG Metall auf harsche Kritik. „Zum einen beraubt sich Airbus damit selbst der eigenen Zukunft, denn der Facharbeitermangel bleibt auch in Zukunft ein Problem. Zum anderen ist es niemanden zu erklären, dass Airbus Millionen von Fördergeldern zur Stabilisierung und zum Ausbau der Branche erhält und im gleichen Atemzug massive Entlassungen und den Abbau von Ausbildungsplätzen verkündet. Hier ist eine klare Position der Politik notwendig“, so Ute Buggeln.

 

Quelle Pressemeldung von  IG-Metall