WEW Wissen – Zutrittskontrollsysteme

WEW Wissen - Zutrittskontrollsysteme

WEW Wissen – Zutrittskontrollsysteme

Unter Zutrittskontrollsystemen versteht man Werkzeuge aller Art, die mit physischen Methoden kontrollieren, wer Zutritt zu einem Standort erhält. Dies könnte ein Gebäude, ein einzelner Raum, ein Gelände oder ein Schrank sein. Die zutrittsberechtigte Person kann ein Mitarbeiter eines Unternehmens oder ein Besucher sein. Der Begriff der Zutrittskontrolle grenzt sich deutlich von der virtuellen Zugangskontrolle ab, die z. B. bei Computernetzwerken zur Anwendung kommt, etwa das Einloggen mit Benutzernamen und Passwort.

Heutige Zutrittskontrollsysteme sollen außerdem kontrollieren, wer wann Zutritt zu einem Standort erhält. Die Person, die Zutritt erhält, kann ein Mitarbeiter sein, ein Vertragsnehmer oder ein Besucher. Physische Zutrittskontrollen bestehen beispielsweise aus Schließvorrichtungen oder Schranken und dienen der Sicherheit. Ein optimiertes Standort- und Gebäudemanagement werden durch Zutrittskontrollsysteme überhaupt erst ermöglicht.

Welche Arten der Zutrittskontrolle gibt es?

Im Wesentlichen unterteilt man die Funktion der Zutrittskontrolle in vier verschiedene Systeme. Da gibt es zum einen die manuelle Zutrittskontrolle, die von Menschen durchgeführt wird. Dies kennt man beispielsweise von Türstehern, Kundendienstmitarbeitern oder Stewards, die nach definierten Kriterien darüber entscheiden, ob jemand eine Räumlichkeit betreten darf oder nicht – etwa bei einer Person, die vor dem Betreten eines Theatersaals eine Eintrittskarte vorzeigen muss. Diese Form der Zutrittskontrolle wird immer dann angewandt, wenn man sich nicht vor der Kontrolle über eine Person informieren kann.

Bei einer mechanischen Zutrittskontrolle kommen mechanische Schließsysteme zum Einsatz, bei denen sich ein Zutrittsberechtigter mit einem Schlüssel legitimiert. Für häusliche Anwendungen werden Schließzylinder verwendet, bei größeren Einrichtungen wie Geschäfte, Hotels, Bürogebäude oder Krankenhäuser werden komplexe Schließanlagen verbaut, die aufgrund ihrer Langlebigkeit ausgewählt werden.

Des Weiteren sind elektronische Schließsysteme verbreitet, bei denen eine mechanische Schließvorrichtung mit einer Einheit wie einem Karten- oder Chiplesegerät oder einer Zifferntastatur zur Eingabe eines Codes gekoppelt sind. Ein solches Verfahren dient auch der Dokumentation darüber, wer zu welcher Zeit einen bestimmten Raum betreten hat.

Bleibt noch die Gruppe der physischen Zutrittssysteme, Diese sorgen für eine einfache Zutrittskontrolle und eine sichere Steuerung des Personenflusses. Hierzu zählen Sicherheitsschleusen, Drehkreuze, Drehflügeltüren und Sensorschleusen. Die Auswahl einer geeigneten Zutrittskontrolleinrichtung entscheidet die ganzheitliche Betrachtung der geforderten Sicherheitsrichtlinien.

Welche Aufgaben erfüllt ein Zutrittskontrollsystem?

Neben der Gebäude- und letztendlich auch der Personensicherung muss ein Zutrittskontrollsystem den täglichen Belastungen standhalten. Eine Schließvorrichtung ist einem hohen Verschleiß ausgesetzt, deshalb ist auf mechanische Robustheit zu achten. Des Weiteren dürfen elektronische Sicherheitskomponenten keine Möglichkeit bieten, den Schutz durch Manipulation auszuhebeln. Und ein weiterer wesentlicher Punkt spielt eine wichtige Rolle: Standardisierung. In früheren Zeiten wurden Zutrittskontrollsysteme quasi als Gesamtpaket von einem Lieferanten bezogen. Dies hatte zur Folge, dass Ersatzteile ebenfalls nur bei diesem einen Lieferanten zu haben waren – mit der Folge, dass meist das gesamte System auszutauschen war, da bestimmte Komponenten nicht mehr lieferbar waren. Aufgrund dieser Problematik wurden insbesondere bei elektronischen Zutrittskontrolleinrichtungen standardisierte Schnittstellen geschaffen, die es ermöglichen, eine Schließanlage auch herstellerübergreifend zu kombinieren.

Was gehört alles zur Zugriffskontrolle?

Bei den elektronischen Zutrittskontrollsystemen unterscheidet man zwischen kontaktbehafteten und berührungslosen Verfahren. Die berührungslosen Systeme werden meist per RFID-Technik ausgestattet. RFID-Chips zum Öffnen von Türen sind in Form von Mitarbeiterkarten und Schlüsselanhängern erhältlich. Die Chips werden in einer Schließzentrale registriert und einer bestimmten Person zugewiesen. Diese Technik kann auch mit Smartphones realisiert werden, da heutige Handys mit NFC (Near Field Communication) und Bluetooth ausgestattet sind, die mit vergleichbaren Identifizierungsmerkmalen versehen werden können.

Zutrittskontrollen, die auf kontaktbehafteter Technik beruhen, bestehen aus Magnetstreifenkarten oder auch Smart Memory Cards. Die Magnetstreifenkarten bieten aufgrund ihrer mangelhaften Fälschungssicherheit heute jedoch nicht mehr genügend Schutz.

Nicht vergessen werden sollen auch biometrische Zutrittskontrollen, etwa durch kameragestützte Gesichtserkennung oder einen Fingerabdruck-Sensor. Ähnliche Sicherheitstechniken gibt es in Form von Iris-Scannern oder Handflächenabdruck-Sensoren.

Woraus bestehen Zutrittskontrollanlagen?

Als Zutrittskontrollanlage wird die gesamte Einrichtung mit all ihren Komponenten und Sensoren bezeichnet, die der Gebäude- oder Standortsicherung dient. Diese ist meist PC-gestützt, wobei der Rechner mehrere Aufgaben zu erfüllen hat. So muss der Computer mit einer speziellen Software Chipkarten, Transponder usw. erstellen und programmieren, gleichzeitig ist der PC aber auch mit allen Kontrolleinrichtungen verbunden und speichert die Zutritte zu allen Bereichen, wodurch jederzeit eine nachträgliche Auswertung über die Bewegungen aller Personen im Haus ermöglicht wird.

Darüber hinaus finden heute Kombinationen aus Alarm- und Zutrittskontrollanlagen immer mehr Verbreitung. Überwachungskameras übernehmen zusätzlich die Aufgaben von Personenidentifikationen, sodass mit einer Gesichtserkennung plus Chipkarte an der Haustür für zusätzliche Sicherheit gesorgt werden kann.

Gibt es einen Unterschied zwischen Zugriffskontrolle und Zugangskontrolle?

Wie eingangs bereits erwähnt, ist die Zugriffskontrolle in der Regel physischer Natur mit Dingen „zum Anfassen“, wohingegen eine Zugangskontrolle bei der Sicherung von IT-Systemen Anwendung findet. Vereinfacht ausgedrückt: Die Zugangskontrolle verhindert die unberechtigte Nutzung von Datenverarbeitungseinrichtungen, die Zutrittskontrolle sorgt dafür, dass kein Unbefugter in den Serverraum eindringen kann, um sich physischen Zugang zu Festplatten und Datenträgern zu verschaffen.